◆ Hy|dro|ly|se 〈f. 19; Chem.〉 Spaltung chemischer Verbindungen durch Reaktion mit Wasser [<grch. hydor „Wasser“ + lyein „lösen“]
◆ Die Buchstabenfolge hy|dr... kann in Fremdwörtern auch hyd|r... getrennt werden.
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1) die als Spaltung der Atombindung A—B mit Wasser ablaufende ↑ Solvolyse A—B + H—OH → A—H + B—OH (z. B bei der Verseifung von Estern oder der Fettspaltung als Esterhydrolyse, bei der ↑ Proteolyse)
2) die als Umkehrung der ↑ Neutralisation aufzufassende Zerlegung der Salze schwacher Säuren oder Basen nach Salz + Wasser → Säure + Base (Salzhydrolyse; ↑ Protolyse).
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Spaltung chemischer Verbindungen durch Wasser, meist unter Mitwirkung eines Katalysators od. Enzyms.
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Hydrolyse
[zu griechisch lýsis »(Auf-)Lösung«] die, -/-n, Spaltung von Molekülen (d. h. von kovalenten Bindungen, chemische Bindung) durch Reaktion mit Wasser. Die Hydrolyse spielt besonders in der organischen Chemie eine große Rolle, wo sie durch Säuren, Basen oder Enzyme katalysiert wird. Beispiele sind die Hydrolyse (Verseifung) von Estern (z. B. Fetten) nach folgendem Schema
sowie die Hydrolyse von Glykosiden (zu Zuckern und Aglykonen) und Eiweißstoffen (zu Aminosäuren). Von den anorganischen Verbindungen unterliegen besonders Halogenide von Nichtmetallen (z. B. Bortrifluorid, Siliciumtetrachlorid) leicht der Hydrolyse, z. B.
Daneben versteht man unter Hydrolyse auch die Reaktion des Wassers mit Salzen, die aus schwachen Säuren und starken Basen oder starken Säuren und schwachen Basen gebildet wurden. Bei der Auflösung solcher Salze reagiert die Lösung nicht neutral, sondern alkalisch (z. B. bei Natriumcarbonat) oder sauer (z. B. bei Ammoniumchlorid). Dieser Vorgang wird heute jedoch nach der Säure-Base-Theorie von J. N. Brønsted nicht mehr als Hydrolyse, sondern als Protolyse aufgefasst.
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Universal-Lexikon. 2012.