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Stau
Blechlawine (umgangssprachlich); zähfließender Verkehr; Stauung; Rückstau; Verkehrsstau; Engpass; Autoschlange

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Stau [ʃtau̮], der -[e]s, -s und -e:
größere Zahl von Fahrzeugen, die durch eine den Verkehrsfluss blockierende oder stark beeinträchtigende Ursache an der [zügigen] Weiterfahrt gehindert sind:
Staus und Behinderungen [gibt es] auf folgenden Strecken: …; in einen Stau geraten; im Stau stehen, stecken; es bildeten sich kilometerlange Staus; der gemeldete Stau hatte sich schon wieder aufgelöst.

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Stau 〈m. 6
1. Stillstand od. Hemmung in fließender Bewegung (Wasser\Stau)
2. Aufwärtsströmen des Windes vor Hindernissen
3. Stockung (Verkehrs\Stau)
● im \Stau sein zw. Ebbe u. Flut; im \Stau stehen [Rückbildung zu stauen]

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Stau , der; -[e]s, -s u. -e [rückgeb. aus stauen]:
1.
a) <Pl. selten> durch Behinderung des Fließens, Strömens o. Ä. bewirkte Ansammlung:
ein S. der Eisschollen an der Brücke;
b) <Pl. meist -s> Ansammlung von Fahrzeugen in einer langen Reihe durch Behinderung, Stillstand des Verkehrs:
in einen S. geraten;
im S. stehen;
c) <Pl. selten> (Meteorol.) Ansammlung (u. Aufsteigen) von Luftmassen vor einem Gebirge, die zu Wolkenbildung u. Niederschlägen führt.
2. (selten) Stauwerk.

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Stau,
 
1) Hydrologie: Hebung des Wasserspiegels, hervorgerufen 1) durch Wind an Meeresküsten, in Kanälen und Flüssen (Windstau); 2) durch natürliche Felsenriffe, Kies- und Sandschwellen; 3) durch Brückenpfeiler oder ähnliche Hindernisse (Brückenstau); 4) durch Wehre und Talsperren zur Wassernutzung.
 
 2) Meteorologie: Windstau, erzwungene Aufwärtsbewegung des Windes vor Bergen oder Gebirgen. Selbst bei niedrigen Hügelketten oder an Flachküsten werden (durch die Zunahme der Bodenreibung auf dem Land) die untersten Schichten der Strömung gebremst, die höheren Schichten müssen dadurch aufsteigen. Dieser Vorgang führt im Luv von Gebirgen zu Abkühlung und bei genügendem Wasserdampfgehalt zur Bildung von Stauwolken und Stauniederschlägen (Stauregen, Steigungsregen); im Lee treten Absinken und Erwärmung ein (Föhn); dies bewirkt Regenarmut. Die Stauwirkung kann in der Horizontalen vor dem Hindernis das 50fache seiner Höhe, in der Vertikalen das 10- bis 20fache betragen. Bei den Alpen reicht sie bei Nordwest-Wind oft bis zur Donau, wobei in den Wolken erhebliche Vereisung, am Boden Sichtrückgang eintritt. Beim Übersteigen von Kettengebirgen kommt es besonders hinter dem Kamm zu Schwingungen (Leewellen).
 
 3) Verkehrswesen: Kurzbezeichnung für Verkehrsstau.

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Stau, der; -[e]s, -s u. -e [rückgeb. aus ↑stauen]: 1. a) <Pl. selten> durch Behinderung des Fließens, Strömens o. Ä. bewirkte Ansammlung: ein S. der Eisschollen an der Brücke; Die Schneelast drückt also durch ihre kriechende Tendenz nach unten, wobei dort, im meist flacheren Teil des Hanges ein S. entsteht (Eidenschink, Eis 131); b) <Pl. meist -s> Ansammlung von Fahrzeugen in einer langen Reihe durch Behinderung, Stillstand des Verkehrs: kilometerlange -s auf der Autobahn; in einen S. geraten; im S. stehen; Mit -s und Behinderungen rechnet der Automobilclub ADAC vor allem zu den touristischen Zielen an der Nord- und Ostsee (HB 16. 6. 99, 64); c) <Pl. selten> (Met.) Ansammlung (u. Aufsteigen) von Luftmassen vor einem Gebirge, die zu Wolkenbildung u. Niederschlägen führt. 2. (selten) Stauwerk: wenn es (= das Wasser) die künstlichen -e hinter sich hatte (Lynen, Kentaurenfährte 8).

Universal-Lexikon. 2012.