Kol|lar 〈n. 11〉
1. steifes Halstuch mit Kragen, das bes. von kath. Geistlichen getragen wird
2. Zierbesatz des liturgischen Schultertuches
[<mlat. collaris „Halstuch“ <lat. collare „Halsband (für Tiere), Halseisen“]
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Kọllár
[-laːr], Ján, slowakischer Lyriker und Gelehrter, * Mošovce (Westslowakisches Gebiet) 29. 7. 1793, ✝ Wien 24. 1. 1852; evangelischer Geistlicher; studierte 1817-19 in Jena Philosophie und Theologie; empfing vom Wartburgfest Impulse, sich für die eigene Nation zu engagieren; besuchte Goethe in Weimar; ab 1849 Professor für slawische Archäologie in Wien; verherrlichte in seinem Hauptwerk, dem tschechischen Sonettenzyklus »Slávy dcera« (1824, erweitert 1832; deutsche Auswahl »Tochter der Slawa«, in: »Kränze aus dem böhmischen Dichtergarten«, herausgegeben von J. Wenzig), die slawische Vergangenheit; begründete in der deutschsprachigen Abhandlung »Über die literarische Wechselseitigkeit zwischen den verschiedenen Stämmen und Mundarten der slawischen Nation« (1837) theoretisch die Einheit der slawischen Kultur und wies ihr unter dem Einfluss von J. G. Herder eine humanisierende Mission zu; sammelte auch Volkslieder.
Ausgabe: Vybrané spisy, 2 Bände (1952-56).
J. M. Kirschbaum: Pan-Slavism in Slovak literature. J. K., Slovak poet of Panslavism (Winnipeg 1966).
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Universal-Lexikon. 2012.