Wạrtburgfest,
auf Einladung der Jenaischen Burschenschaft zum Gedenken an den Beginn der Reformation 1517 und die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 am 18. 10. 1817 erfolgte Zusammenkunft von etwa 500 (meist ev.) Studenten in altdeutscher Kleidung aus elf deutschen Universitäten auf der Wartburg. V. a. durch die Verbrennung »reaktionärer« Schriften und absolutistischer Symbole Aufsehen erregend, wurde das Wartburgfest zu einer Demonstration patriotischer und liberaler Kräfte gegen die metternichsche Reaktion und gilt als bedeutende Manifestation der frühen deutschen Nationalbewegung. (Burschenschaft, deutsche Farben)
G. Steiger: Urburschenschaft u. W. (21991);
175 Jahre W., hg. v. K. Malettke (1992).
Wartburgfest
Die Jenaer Burschenschaft hatte zur Erinnerung an die Reformation 1517 und an die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 zu einem Treffen auf der Wartburg am 18. und 19. Oktober 1817 eingeladen. 500 Teilnehmer aus elf Universitäten folgten der Einladung. In allen Festansprachen wurde zur Einheit und Freiheit Deutschlands aufgerufen. Eine Minderheit der Studenten verbrannte im Andenken an Luthers Verbrennung der päpstlichen Bannbulle 1520 mehrere als reaktionär bezeichnete »undeutsche Schriften« sowie einige Uniformstücke, um so gegen Fürstenherrschaft und Unterdrückung zu protestieren. Besonders diese Vorgänge, die nicht im Mittelpunkt des Wartburgfestes gestanden hatten, ließen die Polizeibehörden in Preußen und Österreich aufhorchen. Der preußische König ließ Teilnehmer des Festes vernehmen und Polizeiakten anlegen.
Universal-Lexikon. 2012.