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Kolorismus
Ko|lo|rịs|mus 〈m.; -; unz.; KunstRichtung der Malerei, die der Farbgebung gegenüber der Linie, Form usw. den Vorrang gibt, z. B. der Impressionismus

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Kolorịsmus
 
[zu lateinisch color »Farbe«] der, -, Malweise, bei der die Farbgebung Vorrang vor der gegenstandsbestimmenden Zeichnung hat (Kontur). Dabei treten auch Beleuchtungseffekte und starke Körpermodellierungen zurück zugunsten einer Eigenwertigkeit der Farbwirkung als optisches und ästhetisches Gestaltungsmittel. Bereits M. Grünewald, P. Veronese, P. P. Rubens u. a. verwendeten die Farbe in dieser Weise. Im 19. Jahrhundert arbeitete v. a. E. Delacroix mit der emotionalen Aussagekraft der Farben. Weitere Möglichkeiten des Kolorismus sahen die Maler des Impressionismus und Neoimpressionismus, bevor er schließlich im 20. Jahrhundert in der abstrakten Malerei die letzte konsequente Anwendung seiner Eigenwertigkeit erhielt.
 
Literatur:
 
Rainer Schmid: Lux incorporata. Zur ontolog. Begründung einer Systematik des farbigen Aufbaus in der Malerei (1975);
 E. Strauss: Koloritgeschichtl. Untersuchungen zur Malerei seit Giotto. .. (Neuausg. 1983).

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Ko|lo|rịs|mus, der; - (Kunstwiss.): Betonung der Farbgebung bei Bildern, die vorwiegend von der Farbe her konzipiert sind (z. B. im Impressionismus).

Universal-Lexikon. 2012.