Kon|kọr|di|en|for|mel 〈f. 21〉 letzte Bekenntnisschrift der luther. Kirche zur Klärung von Lehrstreitigkeiten (1577)
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Konkọrdi|enformel,
das im Ergebnis der theologischen Auseinandersetzungen zwischen den Gnesiolutheranern und den Anhängern P. Melanchthons (»Kryptokalvinisten«, »Phillipisten«) im Luthertum entstandene, diese abschließende einheitliche lutherische Lehrbekenntnis. - Die Konkordienformel wurde ab 1555 entwickelt (auf politischer Ebene zunächst besonders durch Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel gefördert), um innerlutherischen Lehrstreitigkeiten (antinomistischer Streit, majoristischer Streit [G.Major], osiandrischer Streit [A.Osiander], synergistischer Streit) auf der Grundlage des »Augsburg. Bekenntnisses« beizulegen. Wesentlicher Anteil an der Abfassung hatte J. Andreä. 1576 wurde als Ergebnis eines Theologenkonvents zu Torgau das »Torgische Buch« abgefasst, das 1577 im Kloster Berge (bei Magdeburg) zum »Bergischen Buch« umgearbeitet wurde. Zusammen mit anderen Bekenntnisformeln wurde es 1580 als Konkordienbuch veröffentlicht. Die Konkordienformel wurde eine der wichtigsten Grundlagen der lutherischen Orthodoxie; ihre schroff antikalvinistische Haltung stieß v. a. bei Vertretern »kryptokalvinistischer« Auffassungen wie N. Crell auf Widerstand.
I. Dingel: Concordia controversa. Die öffentl. Diskussion um das luther. Konkordienwerk am Ende des 16. Jh. (1996).
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Kon|kọr|di|en|for|mel, die; -: (1580 veröffentlichte) letzte, allgemein anerkannte lutherische Bekenntnisschrift.
Universal-Lexikon. 2012.