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Bongos
Bongos
 
[spanisch], paarweise verwendete kleine Einfelltrommeln, die mit Fingern oder Händen, selten mit Schlegeln angeschlagen werden. Beide Trommeln verfügen über die gleiche Zargenhöhe, wobei die (einfachere) zylindrische Form ca. 10 cm kürzer ist als die nach unten konisch verlaufende. Der Durchmesser der Ziegen- oder Kunststoffelle beträgt zwischen 15 und 25 cm. Die Zargen bestehen aus Holz, außen oft mit Kunststoff überzogen. Die Bongos werden — zwischen die Knie geklemmt — im Sitzen geschlagen (kleines Bongo am linken Knie). Man kann sie bis zum Quintabstand stimmen (»Idealstimmung«: Tritonus). Im Gegensatz zu anderen lateinamerikanischen Rhythmusinstrumenten, denen oft ostinate Rhythmuspatterns übertragen werden, improvisiert der Bongotrommler (Bongonero) seine Schlagfolge, vergleichbar einem afrikanischen Master-Trommler. Unterschiedliche Klangfarben ergeben sich durch differenzierten Anschlag. Ursprünglich in Kuba bzw. Westafrika beheimatet, gehören die Bongos heute zum Grundinstrumentarium der Schlagzeuger und werden vor allem bei Rumba, Mambo, Calypso, Beguine, Cha-Cha-Cha u. a. verwendet. Der Kubaner Chano Pozo (1915-1948) war einer der ersten, der afrokubanische Rhythmen und auch die Bongos in den Bebop brachte (Afrocuban Jazz), vergleiche Aufnahmen mit dem Orchester Dizzy Gillespie aus dem Jahre 1947.

Universal-Lexikon. 2012.