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An|schlag ['anʃla:k], der; -[e]s, Anschläge ['anʃlɛ:gə]:1.
a) <ohne Plural> das Anschlagen:
der weiche Anschlag der Pianistin; im Schwimmverein üben wir den Anschlag am Beckenrand.
b) das einzelne Anschlagen, Niederdrücken einer Taste (auf dem Computer oder der Schreib- oder Rechenmaschine):
sie schreibt 300 Anschläge in der Minute.
2. gewalttätiger Angriff (auf jmdn., etwas):
auf die Botschafterin wurde ein Anschlag verübt; der Anschlag ist gelungen, missglückt.
Zus.: Bombenanschlag, Brandanschlag, Giftgasanschlag, Mordanschlag, Sprengstoffanschlag, Terroranschlag.
3. Bekanntmachung, die irgendwo öffentlich angeschlagen, ausgehängt ist:
ich möchte noch die Anschläge an der Litfaßsäule lesen; etwas durch [einen] Anschlag am Schwarzen Brett bekannt geben.
Syn.: ↑ Aushang.
4. <ohne Plural> Stelle, bis zu der ein Teil einer Maschine o. Ä. bewegt werden kann:
einen Hebel bis zum Anschlag niederdrücken.
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Ạn|schlag 〈m. 1u〉
1. das Anschlagen (einer Glocke)
2. Niederdrücken (einer Taste)
3. gewalttätiger, überraschender Angriff, der eine Beschädigung von Sach- od. symbolischen Werten od. die Verletzung od. Tötung von Personen zum Ziel hat (Terror\Anschlag)
4. etwas, das angeschlagen worden ist, Plakat, Bekanntmachung (an einer Mauer, am schwarzen Brett)
6. 〈Tech.〉 vorspringender Teil, Hemmung an einer Maschine als Begrenzung
7. verstellbare Kante an Schneid- u. Hobelmaschinen zur Einführung eines Werkstückes
8. 〈Arch.〉 Mauervorsprung zur Aufnahme von Fenster- od. Türblendrahmen
9. das Knüpfen der ersten Schlinge beim Häkeln u. Stricken
10. schussfertige Haltung des Gewehres
11. 〈Sp.〉 Berühren des Beckenrandes beim Wettschwimmen
12. Überschlag, ungefähre Vorberechnung der Kosten (Kosten\Anschlag)
● einen \Anschlag verüben, vorhaben auf; einen harten, weichen \Anschlag haben (auf dem Klavier); einem heimtückischen \Anschlag zum Opfer fallen; das Gewehr im \Anschlag haben in schussbereiter Stellung; in \Anschlag bringen auf den Kostenanschlag setzen, in Rechnung stellen; bis zum \Anschlag gleiten, ausschlagen 〈Tech.〉; er ist in letzter Zeit überlastet bis zum \Anschlag 〈umg.〉 bis zum Äußersten
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Ạn|schlag, der; -[e]s, Anschläge:
1. Bekanntmachung, die am Schwarzen Brett, an einer Mauer, Litfaßsäule o. Ä. angeschlagen ist:
einen A. machen, lesen, ans Schwarze Brett hängen;
etw. durch [einen] A. [am Schwarzen Brett] bekannt machen.
2. gewalttätiger, auf Vernichtung, Zerstörung zielender Angriff:
ein verbrecherischer, gemeiner A.;
der A. ist missglückt;
einen A. auf das Staatsoberhaupt, auf jmds. Leben planen, verüben;
einen A. verhindern;
die Terrorgruppe bekannte sich zu dem A.;
Ü einen A. auf jmdn. vorhaben (ugs. scherzh.; jmdn. um etw. bitten wollen).
den A. der Wellen an die Schiffswand hören.
4.
a) <Pl. selten> Art des ↑ Anschlagens (5 b):
einen weichen, schönen A. haben;
er spielt mit zu hartem A.;
diese Maschine hat einen ganz leichten A.
5.
sie schreibt 300 Anschläge in der Minute;
b) <meist Pl.> Maß für ein Zeichen od. einen Zwischenraum im Text:
die Zeilenlänge auf 50 Anschläge einstellen.
6.
b) (beim Versteckspiel) verabredete Stelle, an die man mit der Hand schlägt zum Zeichen, dass man einen andern gesehen hat:
zum A. laufen;
c) (beim Versteckspiel) das (von dem Ausruf »Anschlag für …« begleitete) ↑ Anschlagen (3 b) mit der Hand an der verabredeten Stelle:
A. für Emil!;
A. für mich!
7. (Militär, Jagdw.) schussbereite Stellung:
A. liegend, kniend, stehend freihändig;
ein Posten mit dem Karabiner im A.;
die Gewehre gehen in A.
8. (Kaufmannsspr.) Kostenvoranschlag:
der A. beläuft sich auf dreitausend Euro;
etw. in A. bringen (Papierdt.; mit berechnen, einbeziehen, berücksichtigen).
9. <Pl. selten> Stelle, bis zu der sich etw. bewegen od. drehen lässt:
den Hahn bis zum A. aufdrehen.
10. (Handarb.) erste Maschenreihe beim Häkeln u. Stricken:
für den A. rechnet man 30 Luftmaschen;
80 Maschen A., dann jede zweite Reihe 2 Maschen zunehmen.
11. (Sport, Radball) Schlag, mit dem der Ball ins Spiel gebracht wird.
12. (selten) kurzes, warnendes Bellen:
der A. des Hundes schreckte ihn auf.
13. (Angeln) Drehbewegung mit Hand oder Arm, durch die nach dem Anbiss der Angelhaken fest in das Maul des Fischs getrieben werden soll.
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Anschlag,
1) Musik: 1) die Art der Tonerzeugung auf Tasteninstrumenten, besonders beim Klavierspiel die Bewegung der Finger in Verbindung mit der Haltung von Händen, Armen und Rumpf. Man spricht z. B. von »weichem« oder »hartem« (»sprödem«), »modulationsreichem« oder »gleichförmigem« Anschlag - Auch die von der Konstruktion abhängige Tongebung durch das Instrument wird Anschlag genannt, z. B. »leichter« oder »harter« Anschlag - 2) Als Anschlag, auch Doppelvorschlag, bezeichnet man eine Verzierung, bestehend aus zwei vor dem Hauptton (auf den Schlag) zu spielenden Tönen, wobei der zweite die Ober- oder Untersekunde des Haupttones sein muss:
2) Publizistik: die Veröffentlichung von Text- oder Bildplakaten (Anschlagbogen, Affichen, Plakat, Poster, Wandzeitung) an beliebigen Stellen wie Mauern, Zäunen, Hauswänden (»wilder Anschlag«) oder gegen Bezahlung auf meist gemieteten Anschlagsäulen (Litfaßsäule), Anschlagtafeln oder sonstigen Plakatierungsstellen (z. B. Bandenwerbung in Sportstadien). Bei den kostenpflichtigen Anschlägen werden Großflächen (18 Bogen; 1 Bogen entspricht einem Papier im Format DIN A 1), Ganz- oder Allgemeinstellen (Anschlagstellen für jeweils einen oder mehrere Werber) und Spezialstellen (z. B. an Autobahnen) unterschieden. Anschläge werden als Informationsträger oder Werbeträger (Anschlagwerbung als Teil der Außenwerbung) eingesetzt.
3) Recht: Bekanntmachung von Vorschriften durch öffentlichen Aushang. So können Gemeinden durch Hauptsatzung festlegen, dass die Verkündung von Gemeindesatzungen durch Anschlag von angemessener Dauer an einer bestimmten, öffentlich zugänglichen Gemeindetafel erfolgt. Notwendig ist dann ein Hinweis auf den Anschlag in einer Tageszeitung oder durch Ausrufen. - Im Strafrecht das Attentat.
4) Schießen: die schussfertige Stellung des Schützen mit Gewehr oder Pistole. Je nach eingenommener Körperhaltung unterscheidet man die Anschlagarten »stehend«, »kniend«, »sitzend«, »liegend«. In allen Anschlagarten kann freihändig, aufgelegt oder angelegt geschossen werden. Die Bereitstellung des Schützen vor der Schussabgabe nennt man »in Anschlag gehen«.
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Ạn|schlag, der; -[e]s, Anschläge: 1. Bekanntmachung, die am schwarzen Brett, an einer Mauer, Litfaßsäule o. Ä. angeschlagen ist: die Anschläge der gegnerischen Partei wurden heruntergerissen; ... war an der Tafel ..., wo immer die obrigkeitlichen Anschläge hingen, ein Aufruf angebracht (Kühn, Zeit 12); am schwarzen Brett hängt ein neuer A.; einen A. machen; Ich stand vor einer Plakatsäule, ich las die Anschläge ein Dutzend Mal (Chr. Wolf, Nachdenken 111); etw. durch A. bekannt machen. 2. gewalttätiger, auf Vernichtung, Zerstörung zielender Angriff: ein verbrecherischer, gemeiner A.; der A. ist missglückt; einen A. auf das Staatsoberhaupt, auf jmds. Leben planen, verüben; Ü einen A. auf jmdn. vorhaben (ugs.; jmdn. um etw. bitten wollen). 3. <o. Pl.> das Anschlagen (2 a): den gleichmäßigen A. der Wellen an die Schiffswand hören; dieser Schlag wird von Schnee gedämpft, er ist wattig, wollig, den A. hört man kaum (Hildesheimer, Tynset 260). 4. a) <Pl. selten> Art des Anschlagens (5 b): einen weichen, schönen A. haben; der karge A., die ... Motorik der so genannten sachlichen Pianistenschule (Hildesheimer, Legenden 72); er spielt mit zu hartem A.; b) <o. Pl.> Art, in der sich etw. ↑anschlagen (5 a) lässt: diese Maschine hat einen ganz leichten A. 5. a) <Pl.> das einzelne Anschlagen (5 a), Niederdrücken einer Taste (auf der Schreib- od. Rechenmaschine): sie schreibt 300 Anschläge in der Minute; b) <meist Pl.> Maß für einen Buchstaben, ein Zeichen od. einen Zwischenraum auf der Schreibmaschine: die Zeilenlänge auf 50 Anschläge einstellen. 6. a) (Schwimmen) das Anschlagen (3 a); b) (beim Versteckspiel) verabredete Stelle, an die man mit der Hand schlägt zum Zeichen, dass man einen andern gesehen hat: er ist ganz schnell zum A. gelaufen; c) (beim Versteckspiel) das (von dem Ausruf „Anschlag für ...“ begleitete) Anschlagen (3 b) mit der Hand an der verabredeten Stelle: A. für Emil!; A. für mich! 7. (Milit., Jagdw.) schussbereite Stellung: A. liegend, kniend, stehend freihändig; ein Posten mit dem Karabiner im A.; die Gewehre gehen in A. 8. (Kaufmannsspr.): Kostenvoranschlag: der A. beläuft sich auf dreitausend Mark; etw. in A. bringen (Papierdt.; mit berechnen, einbeziehen, berücksichtigen); die geleisteten Vorarbeiten bei der Berechnung in A. bringen; Ü Bekenntnisse, bei denen immerhin in A. zu bringen ist, dass ich sie freiwillig ablege (Th. Mann, Krull 140). 9. <Pl. selten> Stelle, bis zu der sich etw. bewegen od. drehen lässt: Der Lautstärkeknopf ist bis zum A. aufgedreht (Spiegel 40, 1983, 119); Ich zog den Gashebel bis gegen den A. (Brasch, Söhne 34). 10. (Bergbau) Füllort. 11. (Handarb.) erste Maschenreihe beim Häkeln u. Stricken: für den A. rechnet man 30 Luftmaschen; 80 Maschen A., dann jede zweite Reihe 2 Maschen zunehmen. 12. (Sport, Radball, Radpolo) Schlag, mit dem der Ball ins Spiel gebracht wird. 13. (selten) kurzes, warnendes Bellen: der A. des Hundes schreckte ihn auf. 14. (Angeln) Drehbewegung mit Hand oder Arm, durch die nach dem Anbiss der Angelhaken fest in das Maul des Fisches getrieben werden soll: der A. glückt nur, wenn er unmittelbar auf den Biss erfolgt; die Forelle saß beim A. sofort fest. ∙ 15. a) ↑Antrag (2): Eben jetzt liegt der A. im Kabinett, dass ... Lady Milford zum Schein den Abschied erhalten ... soll (Schiller, Kabale I, 5); b) ↑Vorschlag (1): Es ist nichts unmöglich, gib mir einen A. (mach mir einen Vorschlag; Goethe, Egmont V); c) Vorhaben, Plan: Eure großen Anschläge könnten darüber zugrunde gehen (Goethe, Götz III); die lange Mutter voll bitterer Worte und nutzloser Anschläge (Keller, Das Sinngedicht 70).
Universal-Lexikon. 2012.