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Afrocuban Jazz
Afrocuban Jazz
 
[englisch/amerikanisch, 'æfrəʊ'kju:bn dʒæz; auch Cuban Jazz, Cuban Bop, Cu-Bop], Synthese aus Jazz und kubanischer Folklore, die in der zweiten Hälfte der Vierzigerjahre im Rahmen des Bebop aufkam. Wegbereiter war Dizzy Gillespie (1917-1993) mit seiner Band, in die er 1947 den kubanischen Bongo-Spieler Chano Pozo (1915-1948) aufnahm und seinem Bebop-Konzept damit als zusätzliche Komponente Elemente der karibischen Perkussionsrhythmik hinzufügte. Umgekehrt begannen etwa zur gleichen Zeit auch auf Kuba Versuche, die einheimische Tanzmusik mit den Stilprinzipien des Jazz zu verbinden, indem die Themen im Sinne des Jazz arrangiert wurden, der kubanische Rhythmus jedoch unverändert blieb. Im Ergebnis entstand schließlich eine rhythmische und klangliche Version des Bebop, die die Polyrhythmik afrokubanischer Folklore mit der von swing und Beat bestimmten Jazzrhythmik verband, vor allem aber eine Vielzahl neuer Rhythmusinstrumente in den Jazz einbrachte, wie Bongos und Congas, Claves, Cencerro, Timbales, gelegentlich auch Maracas und Guiro. Einflüsse dessen reichen dann sowohl in den Progressive Jazz, etwa mit Stan Kentons (1912-1979) Aufnahmen »Cuban Carnival« (1948) und »Cuban Episode« (1948), als auch in den Westcoast-Jazz, hier insbesondere auf das Quintett des Pianisten George Shearing (1919-1983). In Kuba wurden die Anregungen des Afrocuban Jazz vor allem durch Benny Moré (1919-1963) und sein Orchester in einen Tanzmusikstil auf Bigband-Basis eingeschmolzen, der zur Grundlage des heutigen Salsa geworden ist.
 
Siehe auch: Latin Jazz.

Universal-Lexikon. 2012.