Beguine
[französisch, be'gi:n], seit Anfang der Dreißigerjahre weltweit verbreiteter Gesellschaftstanz, dessen Urform sich im 19. Jahrhundert als Synthese afrikanischer, afroamerikanischer (Rumba, Tango) und europäischer (Mazurka, Polka) Tänze auf Martinique und anderen Inseln der Antillen herausgebildet hat und der musikalisch eine gewisse Parallelität zum kubanischen Bolero aufweist. Die Beguine wird in der Regel von Geigen, Gitarren und Rhythmusinstrumenten begleitet. Auch heute gehört sie noch zum Repertoire der String Orchestras auf Martinique und wird zum Karneval, anderen geselligen Anlässen, besonders aber zu musikalischen Wettstreiten gespielt, gesungen und getanzt. Über dem bewegten Grundrhythmus im mittleren bis langsamen Tempo (4/4-Takt) schwingen meist größere, kantable Melodiebögen. Eine der bekanntesten Beguines komponierte Cole Porter (1892-1964) für das Musical »Jubilee« (1935) — »Begin the Beguine«. Im Programm der Gesellschafts- und Turniertänzer ordnet man diese Musik der Rumba zu.
Rhythmusmodell:
* * *
Be|guine [be'gi:n], der; -s, -s (Fachspr.: die; -, -s) [engl.-amerik. beguine < kolonialfrz. béguine, zu frz. béguin = Flirt, zu: s'embéguiner = sich vernarren, eigtl. = eine Haube aufgesetzt haben, zu: béguin = Haube der Beginen]: rumbaähnlicher volkstümlicher Tanz aus Martinique u. Santa Lucia: Er (= ein Nationaltanz der Südsee-Inseln) habe ... eine gewisse Ähnlichkeit mit dem B. (MM 7. 11. 59, 39).
Universal-Lexikon. 2012.