Nanni di Bạnco,
italienischer Bildhauer, * Florenz um 1373, ✝ ebenda zwischen 9. und 12. 2. 1421; ging aus der Florentiner Dombauhütte hervor, in der auch sein Vater Antonio di Banco tätig war. Wurde durch die Auseinandersetzung mit der Antike und im Wettstreit mit Donatello einer der Begründer der Frührenaissance. Seine 1410-15 für Or San Michele geschaffene Gruppe der Quattro Coronati (Schutzpatrone der Steinmetzzunft), gekleidet in Togen, die markanten Köpfe an römischen Porträtköpfen des 3. Jahrhunderts n. Chr. geschult, ist wichtig für die Rezeption der antiken Kontrapostfigur. Das Relief mit der Himmelfahrt Mariä und der Gürtelspende an den heiligen Thomas über der Porta della Mandorla des Domes (1418-21; Auftrag bereits 1414) nimmt durch die Veranschaulichung eines Bewegungsvorganges stilistische Entwicklungen vorweg.
Weitere Werke: (alle in Florenz): Jesaias für die Domfassade (1408-09, heute im Dom); Heiliger Philippus und heiliger Eligius für Or San Michele (1408-10); Sitzfigur des Evangelisten Lukas für die Domfassade (1410-13; heute Museo dell'Opera del Duomo).
M. Wundram: Donatello u. N. di B. (1969).
Universal-Lexikon. 2012.