Donatẹllo,
eigentlich Donato di Nịccolò di Bẹtto Bạrdi, italienischer Bildhauer, * Florenz um 1386 (nach G. Vasari 1383), ✝ ebenda 13. 12. 1466; neben L. Ghiberti der bedeutendste Bildhauer der Frührenaissance in Florenz, auch tätig u. a. in Siena und Padua. Donatello beherrschte die verschiedenen Bildhauertechniken gleichermaßen: Marmor, Bronze, Terrakotta und Holz. Sein von der antiken römischen Plastik beeinflusster Stil wurde schulebildend und wirkte auch auf die Malerei. Donatello schuf die erste freistehende Aktfigur (David [Merkur?], Bronze, um 1435; Florenz, Bargello) und das erste monumentale Reiterstandbild (Gattamelata vor der Kirche Sant' Antonio in Padua, 1447-53) seit der Antike. In seinen im neuen malerischen Stil des »rilievo schiacciato« ausgeführten Reliefs erweist er sich als Meister perspektivischer Raumgestaltung (Gastmahl des Herodes, Relief am Taufbrunnen des Baptisteriums in Siena, 1423-27). Zwischen 1425 und 1443 schuf Donatello mehrere Arbeiten in Werkstattgemeinschaft mit Michelozzo. Neue Forschungserkenntnisse haben die bisher unter stilkritischen Aspekten vorgenommene Abgrenzung einzelner Werkphasen infrage gestellt. Sie legen die Vermutung nahe, dass sich Donatello verschiedener Ausdrucksmöglichkeiten zur gleichen Zeit bediente.
Weitere Werke: Nischenstatuen der Heiligen Markus und Georg für Or San Michele in Florenz (zwischen 1411 und 1417; Original des heiligen Georg heute im Bargello); Sitzstatue des Evangelisten Johannes (1415 vollendet) sowie die Propheten Habakuk, genannt Zuccone (1423-26), und Jeremias (1427-36) für die später abgerissene Domfassade Arnolfo di Cambios (alle heute Museo dell'Opera del Duomo, Florenz); Sängertribüne für den Dom in Florenz (1433-39; ebenda); Verkündigungstabernakel in Santa Croce, ebenda (um 1435); Cupido (?) (um 1440; ebenda, Bargello); Bronzereliefs, -figuren und -kruzifix für den Hochaltar von Sant' Antonio in Padua (1443-53); Judith mit dem Haupt des Holofernes (zwischen 1455-60; Florenz, Palazzo Vecchio); Heilige Magdalena (um 1455; ebenda, ehemaliges Baptisterium, heute Museo dell'Opera del Duomo).
M. Wundram: D. u. Nanni di Banco (1969);
R. W. Lightbown: D. and Michelozzo, 2 Bde. (London 1980);
D., bearb. v. J. Pope-Hennessy (Florenz 1985);
D. e i suoi - scultura fiorentina del primo rinascimento, hg. v. A. P. Darr, Ausst.-Kat. (Mailand 1986);
D.-Studien, bearb. v. M. Cämmerer (1989);
Universal-Lexikon. 2012.