persischer Universalgelehrter und Staatsmann, * Tus (Khorasan) 18. 2. 1201, ✝ Bagdad 26. 6. 1274; lebte lange unfreiwillig auf der Assassinenfestung Alamut, wo er u. a. maßgebende Bearbeitungen der griechischen Klassiker der Mathematik und Astronomie veröffentlichte. 1256 wurde er Hofastrologe und Minister des Ilchans Hülägü. Die in dessen Auftrag seit 1259 erbaute Sternwarte in Maragha wurde von N. bis zu seinem Tod geführt; dort entstand eine der bedeutendsten mathematisch-astronomischen Schulen des islamischen Mittelalters N. begründete die Trigonometrie als selbstständigen Wissenszweig, bereicherte die Theorie der Parallellinien und fand neue Wege zur Darstellung der Planetenbahnen (Zusammensetzung geradliniger Bewegungen aus Kreisbewegungen). Verfasste zahlreiche Lehrbücher (u. a. zu Arithmetik, Astronomie, Sexuallehre, Ethik, Mystik).
Universal-Lexikon. 2012.