Serlo von Wilton
[-wiltn], mittellateinischer Dichter aus England, * Wilton (bei Salisbury) um 1110, ✝ Aumône (Département Loir-et-Cher) 1181; Magister der Grammatik und Rhetorik. Serlo, in den englischen Thronwirren seit 1139 Anhänger Graf Roberts von Gloucester, lebte nach dessen Tod 1147 in Antibes im Exil, lehrte um 1160 in Paris und ab 1167 auf Wunsch König Heinrichs II. von England in Oxford. Nach einem Bekehrungserlebnis, das in der mittelalterlichen Exemplaliteratur weiterlebt, wurde er Zisterzienser und 1171 Abt des Klosters Aumône. Laszive Jugendgedichte, didaktische Vers- und Reimspielereien sowie lateinisch versifizierte Sprichwörter (insgesamt rd. 1 200 Verse, reich überliefert) machten ihn für Zeitgenossen und Nachwelt zu einer literarischen Figur vom Rang seines poetischen Konkurrenten Hugo von Orléans.
Ausgabe: Poèmes latins, herausgegeben von J. Öberg (1965).
Universal-Lexikon. 2012.