Roberts
['rɔbəts],
1) Sir (seit 1935) Charles G. D. (George Douglas), kanadischer Schriftsteller, * Douglas (Provinz New Brunswick) 10. 1. 1860, ✝ Toronto 26. 11. 1943; lebte 1897-1925 in New York und Europa (v. a. London), danach in Toronto. Roberts' Werke, die großen Einfluss auf die Entwicklung der kanadischen Literatur ausübten, zeichnen sich durch intensive Hinwendung zur Natur und starkes Nationalgefühl aus. Seine frühe, romantisch geprägte Naturlyrik wird von urbanen und philosophischen Gedichten, Liebeslyrik sowie modernistisch-experimenteller Dichtung abgelöst. Bekannt wurde er v. a. durch seine modernen Tiergeschichten. Er schrieb auch Romane und Biographien.
Werke: Tiergeschichten: Earth's enigmas (1896); The kindred of the wild (1902); Babes of the wild (1912; deutsch Gestalten der Wildnis); The feet of the furtive (1912; deutsch Jäger und Gejagte); Further animal stories (1935).
Ausgaben: Selected poetry and critical prose, herausgegeben von W. J. Keith (1974); The collected poems (1985).
W. J. Keith: Sir C. G. D. R. (Toronto 1969);
The Sir C. G. D. R. Symposium, hg. v. G. Clever (Ottawa 1984);
J. C. Adams: Sir Charles god damn. The life of Sir C. G. D. R. (Toronto 1986).
2) David, britischer Maler und Zeichner, * Stockbridge (bei Edinburgh) 24. 10. 1796, ✝ London 25. 11. 1864; trat zunächst als Bühnenmaler (1816-30) hervor; machte sich als Architektur- und Landschaftsmaler einen Namen. Auf vielen Reisen durch Europa und den Orient sammelte er Motive zu Öl- und Aquarellbildern (»Inneres der Kathedrale von Burgos«, 1835; London, Tate Gallery).
D. R., hg. v. H. Guiterman u. a. (London 1986).
3) Elizabeth Madox, amerikanische Schriftstellerin, * Perryville (Ky.) 30. 10. 1881, ✝ Orlando (Fla.) 13. 3. 1941; schrieb realistische Romane meist über das Leben der armen Farmer ihrer Heimat Kentucky.
Werke: Romane: The time of man (1926; deutsch Seit Menschengedenken); The great meadow (1930; deutsch Kentucky, große Weide); Black is my love's hair (1938).
Erzählungen: Not by strange gods (1941).
Lyrik: Song in the meadow (1940).
F. P. W. McDowell: E. M. R. (New York 1963).
4) Frederick Sleigh, 1. Earl Roberts of Kandahar, Pretoria and Waterford [-əv kændə'haː prɪ'tɔːrɪə ənd 'wɔːtəfəd], britischer Feldmarschall (seit 1895), * Cawnpore (heute Kanpur, Indien) 30. 9. 1832, ✝ Saint-Omer 14. 11. 1914; Befehlshaber im 2. angloafghanischen Krieg (1878-80); wurde durch den Marsch von Kabul nach Kandahar und dessen Entsatz 1880 berühmt. Roberts war Oberbefehlshaber in Indien (1885-93), in Irland (1895-99), im Burenkrieg (1899/1900); 1901-04 Oberbefehlshaber der britischen Armee.
5) Granville Oral, amerikanisch charismatischer Prediger, * bei Ada (Oklahoma) 24. 1. 1918; ab 1936 Prediger in einer Pfingstkirche, ab 1968 in der methodistischen Kirche. Roberts ist einer der bekanntesten Rundfunk- und Fernsehprediger (seit 1947) in den USA und versteht sein Wirken als »Kreuzzug« für eine weltweite Erweckung. Zu diesem Zweck gründete er in Tulsa (Oklahoma) die »Oral Roberts Evangelistic Association« (1948) und die private »Oral Roberts University« (1965).
6) Julia, amerikanische Filmschauspielerin, * Smyrna (Georgia) 28. 10. 1967; übernahm 1986 erstmals eine Filmrolle, gehört zu den gefragten Hollywoodstars.
Filme: Mystic Pizza (1987); Magnolien aus Stahl (1989); Pretty Woman (1989); Flatliners (1990); Die Akte (1993); Power of Love (1995); Mary Reilly (1996); Die Hochzeit meines besten Freundes (1997); Flechers Visionen (1997); Notting Hill (1999); Julia Roberts ist Erin Brockovich (2000).
7) Kate, walisische Schriftstellerin, * Rhosgadfan (bei Caernarvon) 1891, ✝ Denbigh (County Clwyd) 4. 4. 1985; in ihren in der mündlichen Erzähltradition verwurzelten (zum Teil ins Englische übersetzten) Kurzgeschichten und Romanen schildert sie psychologisch differenziert das Leben und den täglichen Existenzkampf einfacher Menschen, besonders von Frauen, der ländlichen Gesellschaft in Wales. Sie erlangte auch als literarische Journalistin und Verfasserin von Kinderbüchern Bedeutung.
8) Kenneth Lewis, amerikanischer Schriftsteller, * Kennebunkport (Me.) 8. 12. 1885, ✝ ebenda 21. 7. 1957; Herausgeber der Zeitschriften »Life« (1915-18) und »Saturday Evening Post« (1919-37); schrieb nach genauen Quellenstudien historische Romane über abenteuerliche Episoden der amerikanischen Geschichte.
Werke: Romane: Arundel (1930), Rabble in arms (1933; beide Romane deutsch unter dem Titel Arundel, Teil 1: Oberst Arnolds geheimer Feldzug gegen Quebeck, Teil 2: Volk in Waffen); The lively lady (1931; deutsch Die muntere Lady); Northwest passage (1937; deutsch Nordwest-Passage); Oliver Wiswell (1940; deutsch); Lydia Bailey (1947; deutsch); Boon island (1956; deutsch Die Gnadeninsel).
J. Bales: K. R. The man and his works (Metuchen, N. J., 1989).
9) Michael, englischer Schriftsteller und Kritiker, * Southampton 1902, ✝ London 13. 12. 1948; machte, u. a. mit den Anthologien »New signatures« (1932) und »New country« (1933), die politisch engagierte Dichtung der 30er-Jahre (W. H. Auden, C. Day Lewis und S. Spender) sowie D. Thomas bekannt; verfasste kulturkritische Essays und Gedichte.
Ausgabe: Selected poems and prose, herausgegeben von F. Grubb (1980).
10) Richard, englischer Maschinenbauer, * Carreghova (County Powys) 22. 4. 1789, ✝ Manchester 16. 3. 1864; baute verschiedene Werkzeugmaschinen und erfand 1825 den Selfaktor, der gegenüber S. Cromptons Spinnmaschine »Mule-Jenny« von 1779 mit selbsttätiger Fadenaufwicklung arbeitete.
11) Richard John, britischer Biochemiker, * Derby 6. 9. 1943; ab 1972 am Cold Spring Harbor Laboratory in New York, dessen stellvertretender wissenschaftlicher Direktor er 1986-92 war; seither ist er Forschungsdirektor der New England Biolabs in Beverly (Massachusetts). Roberts erhielt für die unabhängig von P. A. Sharp gemachte Entdeckung des mosaikartigen Aufbaus von Genen gemeinsam mit diesem 1993 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
12) Tom, eigentlich Thomas William Roberts, australischer Maler, * Dorchester (England) 9. 3. 1856, ✝ Kallista (bei Melbourne) 14. 9. 1931; übersiedelte 1869 nach Melbourne. Auf Reisen durch Europa beeindruckten ihn v. a. die Werke J. Whistlers und der französischen und englischen Freilichtmaler. Nach seiner Rückkehr (1885) förderte er die Pleinairmalerei und wurde ein führender Vertreter der Heidelberg School.
13) William, britischer Maler, * London 5. 6. 1895, ✝ ebenda 20. 1. 1980; studierte 1910-13 an der Slade School of Fine Art in London. Er malte zunächst religiöse und mythologische Themen, begann 1913, sich mit dem Kubismus auseinander zu setzen, und schloss sich 1914 den Vortizisten an. Mit dem Bild »Der erste deutsche Gasangriff bei Ypern« (1918; Ottawa, National Gallery of Canada) kehrte er wieder zu einem plastischeren Figurenstil zurück.
W. R., 1895-1980, Ausst.-Kat. (London 1984).
Universal-Lexikon. 2012.