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Manila
Ma|ni|la 〈m.; - od. -s; unz.; kurz für〉 Manilatabak

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Ma|ni|la:
Hauptstadt der Philippinen.

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Manila,
 
Hauptstadt der Philippinen, auf Luzon, an der Ostküste der Manilabucht und beiderseits des Pasig gelegen, (2000) 1,673 Mio. Einwohner; Sitz eines katholischen Erzbischofs; Akademie der Philippinen, mehrere Universitäten; Bibliotheken, Museen (u. a. Nationalmuseum); Goethe-Institut. - Manila ist der wichtigste Hafen der Philippinen; über ihn werden über 30 % des Außenhandels abgewickelt. Die City birgt neben dem Präsidentenpalastalast (Malacañang, 1863 erbaut) die wichtigsten Verwaltungs-, Bildungs- und Fremdenverkehrseinrichtungen der Hauptstadtregion. Unmittelbar nördlich des Pasig liegen die Geschäftsviertel Quiapo, Binondo (gleichzeitig »Chinesenstadt«), San Nicolas und das Hafenviertel; weiter nach Norden und Nordosten schließen sich die von unteren Einkommensschichten dicht besiedelten (60 000 Einwohner je km2) Stadtteile Tondo (mit etwa 75 % Slumbewohnern) und Sampaloc (mit der 1611 von Dominikanern gegründeten Santo-Tomás-Universität) an. Südlich des Pasig, im Stadtteil Ermita, liegen zahlreiche zumeist im neoklassizistischen Stil zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaute Ministerien, der Rizal-Park (Luneta), Luxushotels und die amerikanische Botschaft. Weiter im Süden befinden sich am Meer das Kulturzentrum (1969) und das internationale Kongresszentrum (1976) sowie weiter landeinwärts das Geschäftszentrum Makati.
 
Manila ist Zentrum des Ballungsraumes Manila, der 1975 verwaltungsmäßig zur Hauptstadtregion Metropolitan Manila oder Metro Manila zusammengefasst wurde, 636 km2, (1995) 9,454 Mio. Einwohner (einschließlich nicht registrierter Einwanderer und Studenten wahrscheinlich über 10 Mio. Einwohner). Metro Manila umfasst 13 Städte (z. B. Makati, Navotas und Pasig) sowie die Großstädte Manila, Quezon, Caloocan und Pasay. An insgesamt 16 Universitäten studieren hier 60 % der Studenten des Landes. Metro Manila erbringt fast die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes (BIP) der Philippinen. Bestimmend sind v. a. Eisen- und Stahlindustrie, daneben Zement-, Gummi-, Düngemittel-, Elektro-, Papier-, Textil- sowie Nahrungsmittelindustrie. Manila ist wichtigster Verkehrsknotenpunkt der Philippinen und besitzt den größten internationalen Flughafen des Landes.
 
Stadtbild:
 
Die altspanische ummauerte Kernstadt Intramuros mit der mehrfach umgebauten Kathedrale wurde 1863 (Erdbeben) und 1945 weitgehend zerstört (nur die Kathedrale und zwei Stadttore erneuert). Erhalten ist die Klosterkirche San Agustín (1599-1605). Der philippinische Architekt L. V. Loscin schuf u. a. Bauten in internationaler Formensprache (Cultural Center of the Philippines, 1969; Flughafengebäude, 1978 ff.) sowie in Makati das Ayala-Museum (1974) und das Landwirtschaftsministerium (1975).
 
Geschichte:
 
Die erst um 1550 muslimisch gewordene, vom Volksstamm der Tagalen bewohnte Doppelsiedlung Maynila-Tọndo wurde nach ihrer Eroberung durch die Spanier unter Miguel López de Legazpi (✝ 1572) von diesem am 24. 6. 1571 anstelle von Cebu zur Hauptstadt erhoben. Südlich des Pasig entstand die stark befestigte spanische Stadt Intramuros, die allen Eroberungsversuchen seitens der Niederländer (1646), Engländer (1762/63) und Portugiesen widerstand. Manila wurde zum bevorzugten Aktionszentrum der sich hier ansiedelnden Chinesen und, im 20. Jahrhundert, zum Hauptimmigrationszentrum des Landes. Manila erreichte so eine in Südostasien neben Bangkok einzigartige wirtschaftliche, kulturelle und demographische Dominanz. 1898 wurde Manila von den Amerikanern erobert, 1942-45 war es von japanischen Truppen besetzt. 1946-48 und erneut seit 1976 Hauptstadt der Republik der Philippinen.
 
Literatur:
 
A. Kolb: Groß-M. Die Individualität einer trop. Millionenstadt (1978);
 J. Rüland: Politik u. Verw. in Metro M. (1981);
 D. Bronger: Metropolisierung: Ursachen u. Folgewirkungen eines Entwicklungsprozesses in den Ländern der Dritten Welt. Das Beispiel Metro M., in: Die Erde, Jg. 117 (1986);
 R. Daus: M. Essay über die Karriere einer Weltstadt (1987).
 

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Ma|ni|la: Hauptstadt der Philippinen.

Universal-Lexikon. 2012.