Mo|ra|li|tät 〈f. 20〉
I 〈unz.〉 Sittlichkeit, sittliche Gesinnung, moralisches Bewusstsein; Ggs Immoralität
II 〈zählb.〉 lehrhaftes Schauspiel des ausgehenden Mittelalters, bei dem Laster u. Tugenden personifiziert auftraten
* * *
Mo|ra|li|tät, die; -, -en [frz. moralité < spätlat. moralitas]:
1. <o. Pl.> (bildungsspr.)↑ moralische (1) Haltung; sittliches Empfinden, Verhalten; ↑ Sittlichkeit (2).
2. (Literaturwiss.) mittelalterliches Drama von lehrhafter Tendenz u. mit Personifizierung u. allegorisierter Darstellung abstrakter Begriffe wie Tugend, Laster, Leben, Tod o. Ä.
* * *
Moralität,
Sittlichkeit, sittliche Gesinnung; bei I. Kant Bezeichnung für die wahre Sittlichkeit des Handelns, die Übereinstimmung des Willens mit dem Sittengesetz, mit der Idee der Pflicht, im Unterschied zur Legalität, der bloßen Gesetzlichkeit des Handelns. Bei G. W. F. Hegel steht die Moralität als nur subjektive Gesinnung auch im Gegensatz zur »Sittlichkeit«, insofern diese erst im objektiven Bereich des staatlichen Gemeinwesens ihre wahre Verwirklichung findet.
* * *
Mo|ra|li|tät, die; -, -en [frz. moralité < spätlat. moralitas]: 1. <o. Pl.> (bildungsspr.) moralische (1) Haltung; sittliches Empfinden, Verhalten; ↑Sittlichkeit (2): Der Gedanke liegt nahe, dass die antiken Mythen ... sowohl den Bedarf an Phantastischem als auch an jener M. befriedigen, für den anderswo die Märchen einstehen (Fest, Im Gegenlicht 289). 2. (Literaturw.) mittelalterliches Drama von lehrhafter Tendenz u. mit Personifizierung u. Allegorisierung abstrakter Begriffe wie Tugend, Laster, Leben, Tod o. Ä.
Universal-Lexikon. 2012.