Phi|lo|se|mi|tịs|mus 〈m.; -; unz.〉 freundliche, tolerante Haltung gegenüber dem Judentum; Ggs Antisemitismus
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Phi|lo|se|mi|tịs|mus, der; -:
a) (bes. im 17. u. 18. Jh.) geistige Bewegung, die gegenüber Juden u. ihrer Religion eine sehr tolerante Haltung zeigt;
b) (abwertend) unkritische Haltung, die die Politik des Staates Israel ohne Vorbehalte unterstützt.
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Philosemitịsmus
der, -, geistige Bewegung beziehungsweise Haltung, die gegenüber Juden und ihrer Religion Verständnis und Wertschätzung aufbringt und judenfeindliche Äußerungen (Antisemitismus) zurückweist. - Humanisten wie G. Pico della Mirandola und J. Reuchlin waren von der Einheit griechischer, jüdischer und christlicher Mystik überzeugt. Chiliastische Erwartungen im Zeitalter des Barock förderten den Philosemitismus, ebenso die starke Identifizierung des Kalvinismus mit dem Alten Testament Vielfach drückte sich der Philosemitismus auch in Form der Judenmission aus, die jedoch von jüdischer Seite abgelehnt wurde. - Einen humanitären Philosemitismus vertrat G. E. Lessing in seinem Werk »Nathan der Weise«.
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Universal-Lexikon. 2012.