Akademik

verschließen
verriegeln; schließen; abschließen; absperren

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ver|schlie|ßen [fɛɐ̯'ʃli:sn̩], verschloss, verschlossen:
1. <tr.; hat
a) mit einem Schloss o. Ä. zumachen, schließen, sichern; durch Zuschließen unzugänglich machen:
er verschloss alle Zimmer; die Fenster waren verschlossen.
Syn.: abriegeln, abschließen, absperren (bes. österr., südd.), versperren (bes. österr., südd.), zuschließen, zusperren (bes. österr., südd.).
b) in etwas hineinlegen und es abschließen:
sie verschloss das Geld in ihrem/auch: ihren Schreibtisch.
Syn.: einschließen, schließen in.
c) mithilfe eines Gegenstandes, einer Vorrichtung o. Ä. bewirken, dass etwas nach außen hin fest zu ist:
die Flasche mit einem Korken verschließen; nach dem ersten Öffnen wird die Packung mit der Lasche verschlossen.
2.
a) <tr.; hat (für sich) behalten, niemandem mitteilen, nicht offenbaren:
seine Gedanken, seine Gefühle in sich, in seinem Herzen verschließen; ihr Charakter blieb mir verschlossen.
b) <+ sich> (jmdm., der Meinung eines anderen o. Ä.) nicht zugänglich sein:
er verschloss sich ihren Argumenten; er konnte sich [gegenüber] dieser Überlegung nicht verschließen (er musste sie anerkennen, einsehen).
Syn.: ablehnen, abweisen, versagen (geh.).
c) <+ sich> sein Wesen, seine Gefühle nicht zu erkennen geben:
du darfst dich nicht so verschließen; nach diesem Vorfall verschloss sie sich immer mehr.

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ver|schlie|ßen 〈V. 220; hat
I 〈V. tr.〉 etwas \verschließen mit Schloss versperren, zuschließen (Schubfach, Tür) ● Geld, Papiere, Vorräte \verschließen einschließen, unter Verschluss aufbewahren; Verhandlungen hinter verschlossenen Türen unter Ausschluss der Öffentlichkeit; vor verschlossener Tür stehen; →a. verschlossen
II 〈V. refl.; fig.〉 sich einer Sache, jmdm. \verschließen nichts von einer Sache, jmdm. wissen wollen, sich abweisend gegenüber einer Sache, jmdm. verhalten ● ich kann mich der Tatsache nicht \verschließen, dass ... ich muss die T. notwendigerweise anerkennen

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ver|schlie|ßen <st. V.; hat [mhd. verslieʒen]:
1.
a) durch Zuschließen unzugänglich machen:
den Koffer v.;
sie verschloss das Haus;
die Tür war [mit einem Riegel] fest verschlossen;
der Besuch stand vor verschlossener Tür (niemand machte dem Besuch auf);
Ü viele Möglichkeiten blieben ihr verschlossen;
b) machen, dass etw. nach außen hin fest zu ist:
eine Flasche mit einem Korken v.;
c) wegschließen, [in etw.] einschließen:
sein Geld, den Schmuck v.;
die Vorräte im Küchenschrank/in den Küchenschrank v.;
seine Gedanken, Gefühle in sich, seinem Herzen v. (für sich behalten).
2. <v. + sich>
a) sich, sein Wesen, seine Gefühle o. Ä. verdeckt halten, nicht öffnen:
ein Land, das sich dem Fremden verschließt;
ihr Charakter blieb mir verschlossen;
b) sich jmdm., einer Sache gegenüber nicht zugänglich zeigen:
sich jmds. Wünschen, den Tatsachen v.;
sie konnte sich diesen Argumenten, Überlegungen nicht v. (musste ihre Richtigkeit anerkennen).

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ver|schlie|ßen <st. V.; hat [mhd. verslieʒen]: 1. a) durch Zuschließen unzugänglich machen: den Schrank, die Schublade v.; sie verschloss das Haus; Sie bat mich, ihr den Koffer zu v. (Seghers, Transit 275); die Tür war [mit einem Riegel, einem Vorhängeschloss] fest verschlossen; Der Stall ist ... nur mit einem Pflock verschlossen (Remarque, Westen 70); der Besuch stand vor verschlossener Tür (traf niemanden zu Hause an); Ü mit seinem schlechten Zeugnis bleiben ihm viele berufliche Möglichkeiten verschlossen; b) machen, dass etw. nach außen hin fest zu ist: eine Flasche mit einem Korken v.; c) wegschließen, [in etw.] einschließen: sein Geld v.; den Schmuck v.; seine Vorräte [im Küchenschrank/in den Küchenschrank] v.; In Bombay hat die USIS die Werke des antikommunistischen Negerführers ... im Keller verschlossen (Dönhoff, Ära 179); Er verschloss Schmieds Mappe sorgfältig in seinem Schreibtisch (Dürrenmatt, Richter 15); Ü seine Gedanken, Gefühle in sich, in seinem Herzen v. (für sich behalten). 2. <v. + sich> a) sich, sein Wesen, seine Gefühle o. Ä. verdeckt halten, nicht öffnen: ein Land, das sich dem Fremden verschließt; Ein falsches Wort, und das Kind würde sich ihr v. (Bastian, Brut 28); ihr Charakter blieb mir verschlossen; b) sich jmdm., einer Sache gegenüber nicht zugänglich zeigen: sich jmds. Wünschen, den Tatsachen v.; sie konnte sich diesen Überlegungen nicht v. (musste ihre Richtigkeit anerkennen); Ich bin zuversichtlich, dass die Fernsehanstalten sich den Argumenten für ein solches Vorhaben nicht v. werden (Hörzu 19, 1973, 145); ich verschließe mich nicht der Einsicht, dass die Kunst inhaltsfrei zu werden hat (Frisch, Gantenbein 320).

Universal-Lexikon. 2012.