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Pneumatolyse
Pneu|ma|to|ly|se 〈f. 19; Geol.〉 Neubildung von Mineralien durch die Einwirkung von Gasen, die aus erstarrendem Magma austreten, auf bereits fest gewordenes Gestein [<Pneumato + ...lyse]

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Pneumatolyse
 
[zu griechisch lýsis »(Auf)lösung«] die, -/-n, Vorgang der magmatischen Mineralbildung. Am Ende der Kristallisation eines Magmas (Tiefengesteinskörper, Plutone; meist aus Granit) sind in der Restschmelze überkritische Dämpfe so stark angereichert, dass es bei Überschreitung des Außendrucks der auflastenden Gesteine zum Absieden einer aus leichtflüchtigen Schwermetallverbindungen bestehenden Gasphase kommt (pneumatolytische Phase der Differenziation). Diese kann sowohl auf die bereits erstarrte Schmelze als auch auf das Nebengestein einwirken (Kontaktpneumatolyse), wobei durch Umwandlung, Imprägnation und Verdrängung wichtige Erzlagerstätten (z. B. Zinnstein, Wolframit, Molybdänglanz) und Edelsteinvorkommen (z. B. Topas, Turmalin) entstehen, verbunden mit der Bildung von viel Quarz. Man kann zwei Haupttypen unterscheiden, Gang- und Verdrängungslagerstätten. Die Letzteren bestehen aus Silikatgesteinsverdrängungen (Zwitter und Greise) oder Karbonatgesteinsverdrängungen (kontaktmetasomatische Skarne). Die Minerale der Gänge sind im Wesentlichen dieselben, aber viel feinkörniger. (Metasomatose)

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Pneu|ma|to|ly|se, die; -, -n [↑Lyse] (Geol.): Wirkung der Gase einer ↑Schmelze (2 b) auf das Nebengestein u. auf die bereits erstarrten Teile der Schmelze.

Universal-Lexikon. 2012.