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Turmalin
Tur|ma|lin 〈m. 1gesteinsbildendes Mineral, Edelstein, chem. ein borhaltiges Silicat [<frz., engl. tourmaline <singales. turmale, turamali]

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Tur|ma|lin [gleichbed. frz. tourmaline (singhalesisch turamal[l]i = rötlicher oder bräunlicher Edelstein)], der; -s, -e: Gruppenbez. für meist säulige oder stängelige, durchsichtige bis durchscheinende Borosilicatminerale komplexer Zus., die – je nach Gehalt an Fe, Cr, Mn, Mg, Li, Ti, V etc. – farblos oder gelb, braun, rot, violett, blau, grün u. schwarz sein können. T. werden nicht nur als Schmucksteine genutzt, sondern wegen ihrer dichroitischen u. piezoelektr. Eigenschaften auch in der Technik.

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Tur|ma|lin, der; -s, -e [(frz., engl. tourmaline <) singhal. turamalli]:
1. in verschiedenen Farben vorkommendes Mineral, das zur Herstellung von Schmuck u. in der Technik verwendet wird.
2. Edelstein aus Turmalin (1).

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Turmalin
 
[französisch tourmaline, von singhalesisch turamalli] der, -s/-e, Gruppe von trigonalen, zu den Ringsilikaten gehörenden Mineralen, die verschiedenen Farbvarietäten aufweisen und untereinander Mischkristalle bilden; allgemeine chemische Zusammensetzung: XY3Z6[(OH)4(BO3)3Si6O18], wobei X für Na, K, Li oder Ca, Y für Mg, FeII, Mn oder (Li, Al) und Z für Al, zum Teil auch FeIII oder CrIII steht; Härte nach Mohs 7-7,5, Dichte 2,90-3,25 g/cm3; durchsichtig bis durchscheinend. Turmalin bildet ein- oder aufgewachsene, säulig lang gestreckte und gestreifte oder gedrungene Kristalle, oft in säuligen, nadeligen oder radialstrahligen Aggregaten (»Turmalinsonnen«), seltener dichte, feinkörnige und kryptokristalline Massen. Die Farbe wechselt je nach chemischer Zusammensetzung (Anteil an Eisen, Chrom, Mangan, Magnesium, Lithium, Cäsium u. a.): Achroit (farblos bis blassgrün), Rubellit (rot), Apyrit (pfirsichrot), Siberit (lilarot bis violettblau), Indigolith (blau), Dravit (braun bis grün), Verdelith (grün), Chromturmalin (tiefgrün), Schörl (schwarz), Buergerit (fast schwarz), Tsilaisit (dunkelgelb), Uvit (braun). Es gibt auch an einem Kristall zonar oder in der Längserstreckung verschiedener Farben, z. B. fast farblose Turmaline mit schwarzem Kristallende (»Mohrenköpfe« von der Insel Elba), grüne Turmaline mit rotem Ende (»Türkenkopf«), Turmaline mit rotem Kern und grüner Hülle und umgekehrt. Die meisten Turmaline sind pegmatitisch-pneumatolytische Bildungen (in Granit), manche sind wahrscheinlich hydrothermal entstanden; infolge der großen Härte kommen Turmaline auch in Seifenlagerstätten vor. Wegen des starken Pleochroismus (Dichroismus) und der piezoelektrischen Eigenschaften sind Turmaline technisch wichtig; gelegentlich werden sie zur Gewinnung von Bor genutzt. Besonders gut ausgebildete Kristalle dienen als Schmucksteine. Größere Turmalinvorkommen gibt es in Brasilien (Minas Gerais), Namibia, Moçambique, Madagaskar, USA (Maine, Kalifornien), Tasmanien, Bolivien, Tansania, Simbabwe, Angola, Australien, im Ural.
 
Holländer brachten 1703 erstmals Turmaline von Ceylon nach Europa, zogen mit erwärmten Kristallen die Asche aus ihren Pfeifen (piezoelektrischer Effekt) und nannten sie daher Aschentrekker (»Aschenzieher«).
 
Literatur:
 
F. Benesch: Der T. (1990).
 

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Tur|ma|lin, der; -s, -e [(frz., engl. tourmaline <) singhal. turamalli]: 1. in verschiedenen Farben vorkommendes Mineral, das zur Herstellung von Schmuck u. in der Technik verwendet wird. 2. Edelstein aus ↑Turmalin (1).

Universal-Lexikon. 2012.