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Polyvinylchlorid
Po|ly|vi|nyl|chlo|rid 〈[-viny:lklo-] n. 11; Abk.: PVCdurch Polymerisation von Vinylchlorid hergestellter Kunststoff, thermoplastisch, zäh u. hart (Hart-PVC), lässt sich durch Zusatz von Weichmachern biegsam machen (Weich-PVC)

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Po|ly|vi|nyl|chlo|rid, eigtl. Poly(vinylchlorid); DIN-Kurzzeichen: (als Kunststoff:) PVC, (als Chemiefaser:) CLF; systematisches Syn.: Poly(1-chlorethylen): thermoplastische Polymere der allg. Formel (̶CHCl—CH2n, die je nach Gehalt an Weichmachern als Hart-PVC (0–12 %) oder Weich-PVC (> 12 %) zur Verwendung kommen, u. zwar Erstere bes. für Rohre u. Hohlkörper, Platten u. Profile, Letztere vorwiegend für Kabel, Schläuche, Folien u. Fußbodenbeläge.

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Po|ly|vi|nyl|chlo|rid, das; -[e]s, -e:
PVC.

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Polyvinylchlorid,
 
Abkürzung PVC, wichtiger Standardkunststoff (Kunststoffe), der durch Polymerisation von Vinylchlorid hergestellt wird. Das bevorzugte Verfahren ist die Suspensionspolymerisation, bei der unter Druck verflüssigtes Vinylchlorid mithilfe von Dispergiermitteln (z. B. Celluloseäther) in Wasser emulgiert und nach Zusatz von organischen Perverbindungen als Initiator zur Reaktion gebracht wird. Suspensionspolyvinylchlorid wird für Rohre (Entwässerung, Wasser- und Gasversorgung, Schutzrohre für elektrische Installationen), Fensterprofile, Fußbodenbeläge und - in Copolymerisation mit Vinylacetat - Schallplattenmassen und Folien verwendet. Beim Mikrosuspensionsverfahren werden in Gegenwart eines Emulgators durch Homogenisatoren sehr feine Vinylchloridtröpfchen in Wasser erzeugt (1-2 μm). Der auspolymerisierte Latex wird für Plastisole (z. B. als Unterbodenschutz) verwendet. Die größte Reinheit hat Massenpolyvinylchlorid, das ohne Verdünnungsmittel hergestellt und vorzugsweise zu transparenten Platten und Hohlkörpern verarbeitet wird. - Bei sämtlichen Polymerisaten wird der Vinylchloridgehalt durch eine Nachbehandlung auf Werte unterhalb des TRK-Wertes gebracht. Polyvinylchlorid ist empfindlich gegenüber Wärme und Licht und muss deshalb vor der Verarbeitung mit Stabilisatoren versetzt werden (z. B. Bleiverbindungen, organische Zinnverbindungen; für Lebensmittelverpackungen Calcium-Zink-Salze höherer Carbonsäuren). Hartpolyvinylchlorid enthält keine Weichmacher. Es zeichnet sich durch hohe Steifigkeit, Härte, Säure- und Basenbeständigkeit aus und kann bei Dauertemperaturen bis zu etwa 65 ºC eingesetzt werden. Durch Modifizierung mit weichelastischen Polymeren (z. B. chlorierte Polyäthylene, ABS-Copolymerisate) wird besonders schlagfestes Polyvinylchlorid (HIPVC) erhalten. Chloriertes Polyvinylchlorid (PVCC), das durch Einleiten von Chlor in Polyvinylchloridsuspensionen hergestellt wird, zeichnet sich u. a. durch höhere Wärmebeständigkeit aus. Weichpolyvinylchlorid wird aus den Polymerisaten durch Einarbeitung von Weichmachern gewonnen. Es ist meist weichgummi- bis lederähnlich und wird für Kabelisolierungen, Fußbodenbeläge, Folien, Kunstleder u. a. verwendet. - Die Entstehung von Polyvinylchlorid wurde erstmals 1838 von H. V. Regnault beschrieben. Seit 1938 wird Polyvinylchlorid industriell hergestellt. - Zur ökologischen Problematik Kunststoffe.

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Po|ly|vi|nyl|chlo|rid, das; -[e]s, -e: PVC.

Universal-Lexikon. 2012.