Quịs|ling 〈m. 1; fig.; umg.〉 Verräter, Kollaborateur [nach dem norweg. Faschistenführer Vidkun Quisling, 1887-1945, der im 2. Weltkrieg mit der deutschen Besatzungsmacht kollaborierte]
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Kollaborateur.
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Quịsling,
Vidkun, norwegischer Offizier und Politiker, * Fyresdal (Provinz Telemark) 18. 7. 1887, ✝ (hingerichtet) Oslo 24. 10. 1945; war 1922-26 Mitarbeiter F. Nansens bei dessen humanitären Hilfsaktionen in Russland, gehörte 1927-29 der norwegischen Delegation in Moskau an. Seit 1931 näherte er sich, 1931-33 im Amt des Kriegsministers, der faschistischen Bewegung und gründete 1933 nach nationalsozialistischem Vorbild die »Nasjonal Samling«. 1939 trat er Hitler gegenüber für die präventive Besetzung Norwegens durch deutsche Truppen ein. Nach der Okkupation Norwegens war Quisling von April bis September 1941 Vorsitzender eines Norwegen regierenden Verwaltungsrates. Als Führer der einzigen zugelassenen Partei übernahm Quisling 1942-45 die Führung einer eng mit der Besatzungsmacht zusammenarbeitenden, sich scharf gegen die norwegische Opposition wendenden Regierung, die letztlich vom deutschen Reichskommissar J. Terboven abhing. Nach der Kapitulation der deutschen Truppen wurde Quisling am 9. 5. 1945 verhaftet und wegen Hochverrats von einem norwegischen Gericht zum Tod verurteilt. - Sein Name wurde zum Synonym für einen Landesverräter und Kollaborateur.
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Universal-Lexikon. 2012.