Akademik

schief
quer; schepp (umgangssprachlich); schräg; diagonal; wellig; windschief; verzogen; krumm

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schief [ʃi:f] <Adj.>:
1. von der senkrechten oder waagerechten Lage abweichend, nicht gerade:
eine schiefe Mauer; eine schiefe Fläche, Ebene; den Kopf schief halten; den Hut schief auf den Kopf setzen.
Syn.: diagonal, gebogen, gekrümmt, geneigt, krumm, schräg, verbogen.
2. dem wahren Sachverhalt nur zum Teil entsprechend und daher einen falschen Eindruck vermittelnd:
ein schiefes Urteil; das war ein schiefer Vergleich; du siehst die Angelegenheit schief.
Syn.: falsch, fehlerhaft, inkorrekt, irrig, verfehlt, verkehrt.

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schief 〈Adj.〉
1. schräg, geneigt, weder senkrecht noch waagerecht
2. 〈fig.〉
2.1 nicht ganz korrekt, nicht ganz richtig (Ausdruck, Vergleich, Satz)
2.2 verdächtig, zweideutig (Lage)
● \schiefe Absätze (an den Schuhen); auf die \schiefe Bahn geraten 〈fig.〉 den inneren, sittl. Halt verlieren, unmoralisch od. unredlich werden; ein \schiefes Bild von etwas haben 〈fig.〉 eine nicht ganz richtige Vorstellung; \schiefe Ebene 〈Phys.〉 geneigte Fläche als einfache Maschine zum Heben von Lasten; einen \schiefen Hals, Rücken, eine \schiefe Schulter haben; eine \schiefe Haltung haben; in eine \schiefe Lage geraten sein 〈fig.〉; in ein \schiefes Licht geraten 〈fig.〉 (infolge falschen Verhaltens) falsch beurteilt werden; einen \schiefen Mund machen den Mund verziehen u. damit Übellaunigkeit od. Nichteinverstandensein zeigen; der Schiefe Turm von Pisa ● jmdn. \schief ansehen 〈fig.〉 misstrauisch, argwöhnisch; \schief gehen in gekrümmter Haltung; 〈aber〉 →a. schiefgehen; sich \schief halten; \schief laufen schief treten; 〈aber〉 →a. schieflaufen; lass die Decke ruhig \schief liegen nicht gerade; 〈aber〉 →a. schiefliegen; \schief (da)sitzen; der Hut, die Mütze sitzt \schief; der Schrank steht \schief; \schief treten = schieftreten; der Baum ist \schief gewachsen\schief gewickelt = schiefgewickelt (I); seine Zeilen sind krumm und \schief ● den Hut \schief auf dem Kopf [<mhd. schief „ungerade, verkehrt, falsch“; zur germ. Grundform *skeifa; zu idg. *skeip-; Erweiterung zu *sqei- „schief, lahm“]

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schief <Adj.> [mhd. (md.) schief, in md., mniederd. Lautung standardsprachlich geworden; vgl. anord. skeifr]:
1.
a) von der Senkrechten abweichend nach rechts od. links geneigt; nicht gerade (wie eigentlich gedacht, vorgesehen):
ein -er Turm;
er hält den Kopf s.;
der Baum ist s. gewachsen;
b) von der Waagerechten nach oben od. unten abweichend; nicht parallel zu etw. anderem (wie eigentlich gedacht, vorgesehen):
einen -en Mund haben;
das Bild hängt s.;
den Mund s. ziehen;
ein s. gewickelter Verband;
die Schuhe haben -e (einseitig abgetretene) Absätze;
Ü jmdm. einen -en (skeptisch-missgünstigen) Blick zuwerfen;
jmdn. s. ansehen (ugs.; sich reserviert-ablehnend jmdm. gegenüber verhalten; jmds. Verhalten, Äußerung missbilligen und es ihn merken lassen).
2. dem wahren Sachverhalt nur zum Teil entsprechend u. daher einen falschen, entstellenden Eindruck vermittelnd:
ein -er Vergleich;
das siehst du ganz s.

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schief <Adj.> [mhd. (md.) schief, in md., mniederd. Lautung hochsprachlich geworden; vgl. anord. skeifr]: 1. a) von der Senkrechten abweichend nach rechts od. links geneigt; nicht gerade (wie eigentlich gedacht, vorgesehen): ein -er Pfosten, Turm; eine -e Mauer, Wand; er hält den Kopf s.; der Baum ist s. gewachsen; b) von der Waagerechten nach oben od. unten abweichend; nicht parallel zu etw. anderem (wie eigentlich gedacht, vorgesehen): einen -en Mund, eine -e Schulter haben; der Tisch steht s.; der Teppich liegt s.; das Bild hängt s.; er hat sich die Mütze s. aufgesetzt; die Schuhe haben -e (einseitig abgetretene) Absätze; er hat die Schuhe s. gelaufen, s. getreten (durch ungleichmäßigen Gang einseitig abgetreten); Ü jmdm. einen -en (skeptisch-missgünstigen) Blick zuwerfen; sich in einer -en (unklaren, schwierigen) Lage, Situation befinden; Ich hab' schon ziemlich -e (unrechtmäßige, anrüchige) Sachen gedreht (Hilsenrath, Nacht 90); mit seinen Vermutungen, Ansichten total s. liegen (ugs.; im Irrtum sein); bei diesem Projekt ist einiges s. gelaufen (ugs.; das Projekt hat eine schlechte, verhängnisvolle Entwicklung genommen); die Sache wäre beinahe s. gegangen, s. gelaufen (ugs.; hätte beinahe nicht den gewünschten Erfolg gehabt, wäre beinahe missglückt); R [keine Angst, nur Mut] es wird schon s. gehen! (scherzh.; es wird sicher gelingen); *s. gewickelt sein (ugs.; sich in etw. gründlich irren): wenn du das glaubst, bist du aber s. gewickelt; s. geladen haben/s. sein (landsch.; betrunken sein ); jmdn. s. ansehen (ugs.; sich reserviert-ablehnend jmdm. gegenüber verhalten; jmds. Verhalten, Äußerung missbilligen und es ihn merken lassen): Es sind viele Mädchen und Frauen mit Kindern hier am Strand. Sie sehen uns s. an. Sie halten uns für Drückeberger (Bieler, Mädchenkrieg 398). 2. dem wahren Sachverhalt nur zum Teil entsprechend u. daher einen falschen, entstellenden Eindruck vermittelnd: ein -er Vergleich; du hast ein völlig -es Bild von den Verhältnissen; etw. s. beurteilen; das siehst du ganz s.

Universal-Lexikon. 2012.