Sei|del|bast 〈m. 1; unz.〉 zur Familie der Seidelbastgewächse gehörender, giftiger Strauch in Bergwäldern mit roten Beeren: Daphne mezereum; Sy Heideröschen (2), Kellerhals [volksetymolog. Anlehnung an Seide <mhd. zidelbast; zu Zeidler „Bienenzüchter“]
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Sei|del|bast, der [spätmhd. zīdelbast (1. Bestandteil zu veraltet Zeidler, zu mhd. zīdel-, ahd. zīdal- = Honig-, zum 2. Bestandteil vgl. ↑ Linde), älter mhd. an ↑ Seide angelehnt wegen des seidigen Glanzes der Blüten oder des ↑ Bastes (1)]:
als Strauch wachsende Pflanze mit roten, duftenden, vor den Blättern erscheinenden Blüten und erbsengroßen, giftigen Steinfrüchten.
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Seidelbast
[spätmittelhochdeutsch zidelbast, zu mittelhochdeutsch zidel »Honig«], Dạphne, Gattung der Spatzenzungengewächse mit etwa 50 Arten in Eurasien; immer- oder sommergrüne Sträucher mit kurz gestielten, ganzrandigen Blättern; Blüten stielteller- bis trichterförmig, weiß, gelb oder rot, duftend. Die bekannteste einheimische Art ist der in Europa, Sibirien und Kleinasien in Bergwäldern verbreitete Kalk liebende, giftige, gelegentlich medizinisch genutzte, geschützte Gemeine Seidelbast (Kellerhals, Zeiland, Pfefferstrauch, Daphne mezereum); mit 0,5-1,25 m hohen Stämmchen, sommergrünen, erst nach den roten, meist zu dreien in sitzenden Büscheln angeordneten Blüten erscheinenden Blättern und erbsengroßen, roten, fleischigen Steinfrüchten. Rinde und Früchte enthalten Mezerein, dem zusammen mit anderen Stoffen eine karzinogene Wirkung nachgesagt wird. Verschiedene andere Arten, z. B. der 10-40 cm hohe Rosmarinseidelbast (Heideröschen, Daphne cneorum) werden als Zierpflanzen kultiviert.
Seidelbastsamen wird schon unter den Drogen des Stockholmer Papyrus (etwa 3. Jahrhundert v. Chr.) aufgeführt. Die von Hippokratikern gebrauchten »knidischen Purgierkörner« stammen wahrscheinlich von einer Seidelbastart. Dioskurides beschrieb die Pflanze im 1. Jahrhundert n. Chr. Nördlich der Alpen war der Gemeine Seidelbast schon früh bekannt; Rinde und Blüten wurden gegen Wassersucht, Melancholie und Geschwüre verwendet.
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Sei|del|bast, der [spätmhd. zīdelbast (zum 1. Bestandteil vgl. ↑Zeidler, zum 2. Bestandteil vgl. ↑Linde), älter mhd. an ↑Seide angelehnt wegen des seidigen Glanzes der Blüten oder des Bastes (1)]: als Strauch wachsende Pflanze mit roten, duftenden, vor den Blättern erscheinenden Blüten und erbsengroßen, giftigen Steinfrüchten.
Universal-Lexikon. 2012.