Sprach|at|las 〈m.; -ses od. -, -se od. -lạn|ten〉 Sammlung von Sprachkarten, die über Dialekte, Lautstände, Lexikon u. Ä. in bestimmten Gebieten Auskunft geben
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Sprach|at|las, der:
Kartenwerk, das die geografische Verbreitung von [Dialekt]wörtern, Lauten od. anderen sprachlichen Erscheinungen verzeichnet.
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Sprach|atlas,
von Dialektologen erstelltes Kartenwerk, das die mundartliche Vielfalt von Einzelsprachen oder verwandten Nachbarsprachen darstellt. Auf der Grundlage von Isoglossen (Isoglossenbündeln) werden im Sprachatlas phonetisch-phonologische, morpho-syntaktische und v. a. lexikalische Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf einzelnen Sprachkarten abgebildet. Die Tradition der Sprachatlanten geht auf die Schule der Junggrammatiker zurück, die mit ihrer Hilfe die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze nachzuweisen suchten. Wurden ursprünglich Mundartkarten v. a. auf der Basis schematisierter Fragenkataloge erstellt, bezieht die moderne Dialektologie verstärkt verwandte Disziplinen wie Kulturanthropologie, Ethnographie und in jüngster Zeit die Computerlinguistik ein. Sprachatlanten liegen für alle größeren europäischen Sprachen vor. Neben deren Fortentwicklung und Aktualisierung gilt das Hauptinteresse heute der Kompilierung sprachlicher Daten in den von Europäern kolonisierten Staaten, der Erfassung von Minderheitensprachen und der Dokumentation zahlreicher afrikanischer, asiatischer und amerikanischer Sprachen. (deutsche Sprachatlanten)
J. Gilliéron u. E. Edmont: Atlas linguistique de la France, 13 Tle. (Paris 1902-20, Nachdr. Bologna 1965-69);
K. Jaberg u. J. Jud: Sprach- u. Sachatlas Italiens u. der Südschweiz, 9 Bde. (1928-60, Bd. 1-8 Nachdr. Nendeln 1971-74);
J. Jud: Der S. als Forschungsinstrument (1928, Nachdr. Nendeln 1973);
W. Mitzka: Hb. zum Dt. S. (1952);
W. König: dtv-Atlas zur dt. Sprache (111996).
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Sprach|at|las, der: Kartenwerk, das die geographische Verbreitung von [Dialekt]wörtern, Lauten od. anderen sprachlichen Erscheinungen verzeichnet.
Universal-Lexikon. 2012.