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Stabkirche
Stab|kir|che 〈f. 19Kirche in nordgerman. Holzbauart (bes. in Norwegen) mit Wänden aus senkrechten Pfosten (Stäben) u. steilen, übereinandergetürmten Satteldächern

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Stabkirche,
 
Mastenkirche, ein- oder dreischiffige Holzkirche, mit steilem, mehrstöckig gestuftem Dach, deren auffälligstes Merkmal die senkrecht gestellten Pfosten sind (Stabbau). Ihre Bauweise ist keine Übertragung der kontinentalen Steinbauweise in Holz, sondern eine selbstständige Entwicklung, sie wurde zuerst bei Profanbauten des 9. Jahrhunderts in Haithabu nachgewiesen und erreichte ihren Höhepunkt in den norwegischen Stabkirchen des 12. und 13. Jahrhunderts Die Stabkirchen gingen vielleicht aus der altnorwegischen Königshalle hervor, bei jüngeren Stabkirchen sind romanische Einflüsse spürbar. Die Verzierungen, geschnitzte Drachen- und Rankenornamente, sind bis in die Gotik nicht vom Christentum bestimmt. In Norwegen sind etwa 30 Stabkirchen erhalten; zu den ältesten gehören die von Borgund, Gol (seit 1885 im Freilichtmuseum Bygdøy), Heddal und Urnes. Vereinzelte Beispiele gibt es auch in England und Schweden.
 
Literatur:
 
E. Burger: Norweg. S.n (1978);
 D. Lindholm: S.n in Norwegen (21979);
 G. Bugge: Stave churches in Norway (Oslo 1983);
 
Norweg. S.. Architektur, Gesch. u. Traditionen, bearb. v. E. Valebrokk u. T. Thiis-Evensen (a. d. Norweg., 1993).

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Stab|kir|che, die: (in Skandinavien) Holzkirche, deren tragende Elemente bis an den Dachstuhl des Hauptraumes reichende Pfosten sind u. deren Außenwände aus häufig mit Schnitzereien verzierten Planken bestehen.

Universal-Lexikon. 2012.