Akademik

Topik
To|pik
I 〈a. [tɔ̣-] f.; -; unz.; antike Rhetorik〉 Lehre von der Zusammenstellung von Gesichtspunkten („Gemeinplätzen“), die zur Erörterung eines Themas dienen sollen
II 〈n. 15; Sprachw.〉 Satzgegenstand; →a. Prädikation
[zu grch. topos „Ort, Stelle, Platz, Gegend; Gemeinplatz; Kapital (einer Wissenschaft)“]

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Topik
 
[griechisch topike̅́ (téchnē), zu topikós »einen Ort betreffend«] die, -,  
 1) Literaturwissenschaft: die Gruppierung literarischer Texte um ihre Topoi (Topos).
 
 2) Philosophie: die Lehre von den Topoi, den »Örtern« oder »Gemeinplätzen«; bei Aristoteles (in »Topica«) wird die Topik als eine »Methode« bezeichnet, »nach der wir über jedes aufgestellte Problem aus wahrscheinlichen Sätzen Schlüsse bilden können und (somit), wenn wir selbst in Rede stehen sollen, in keine Widersprüche geraten«. Die Topik, die in dialektischen Schlüssen auf Wahrscheinliches schließt, nimmt die Mitte ein zwischen der Lehre vom wissenschaftlichen Schluss und der Lehre vom Trugschluss, die Wahres beziehungsweise Falsches ergeben. I. Kant unterscheidet zwischen dieser logischen Topik und der transzendentalen Topik, die allen Begriffen ihren Ort in der Sinnlichkeit oder im reinen Verstand zuweist.
 
 3) Sprachwissenschaft: 1) Gliederung von Sätzen in Satzgegenstand (das, worüber eine Aussage getroffen wird, englisch topic) und Satzaussage (das, was darüber ausgesagt wird, englisch comment); 2) Gliederung von Äußerungen in bekannte (alte) und unbekannte (neue) Informationen, d. h. nach kommunikativen Gesichtspunkten.
 

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To|pik, die; - [1, 2: spätlat. topice < griech. topike̅́ (téchnē), zu: topikós, ↑topisch]: 1. (Rhet.) Lehre von den Topoi. 2. (Philos.) Lehre von den Sätzen u. Schlüssen, mit denen argumentiert werden kann. 3. (Anat.) Lehre von der Lage der einzelnen Organe zueinander. 4. (Sprachw.) a) Gliederung von Sätzen in Satzgegenstand u. Satzaussage; b) Gliederung von Äußerungen in bekannte u. unbekannte Informationen. 5. (Philos.) (nach Kant) Stelle, die ein Begriff in der Sinnlichkeit od. im Verstand einnimmt.

Universal-Lexikon. 2012.