Tri|an|gu|la|ti|on 〈f. 20〉 Landvermessung von größeren Gebieten mithilfe einer Grundlinie u. eines Netzes von Dreiecken, deren Eckpunkte trigonometrische Punkte darstellen; Sy Dreiecksaufnahme
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Tri|an|gu|la|ti|on, die; -, -en [zu mlat. triangulare = dreieckig machen]:
1. (Geodäsie) das Triangulieren.
2. (Archit.) Verwendung des gleichseitigen, auch des spitzwinkligen Dreiecks als Grundlage für Maße u. Verhältnisse innerhalb eines Bauwerks (bes. in der Gotik).
3. bestimmte Veredelungsart bei Gehölzen.
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Triangulation
[zu mittellateinisch triangulare »dreieckig machen«] die, -/-en,
1) Baukunst: Triangulatur, Verwendung des gleichseitigen, in der Gotik vermutlich eines variablen spitzwinkligen Dreiecks als Maß- und Verhältniseinheit, während Renaissance und Barock ein gleichseitiges (»borrominisches Dreieck«, z. B. bei Sant' Ivo della Sapienza, Rom) zugrunde legten.
2) Gartenbau: Veredelung.
3) Geodäsie: klassisches Verfahren der Landesvermessung zur Bestimmung von Festpunkten durch Messung von Horizontalwinkeln, heute weitgehend durch wirtschaftlichere Verfahren ersetzt. Bei der Triangulation werden in dem durch die trigonometrischen Punkte (TP) gebildeten Dreiecksnetz sämtliche Winkel mit dem Theodolit gemessen und die Längen einzelner Dreiecksseiten durch Basismessung (Basis) oder durch elektronische Distanzmessung bestimmt. Zur Orientierung des Netzes auf der Erdoberfläche dienen die astronomisch bestimmten geographischen Breiten und Längen einzelner TP sowie die Azimute einzelner Dreiecksseiten. - In der Landesaufnahme wurde zwischen TP 1. Ordnung (Dreiecksseite 40-60 km), 2. Ordnung (10-20 km), 3. Ordnung (3-10 km) und 4. Ordnung (1-3 km) unterschieden. Für die Beobachtung langer Seiten mussten Beobachtungs- und Signaltürme zur Herstellung der Sichtverbindung errichtet werden, soweit nicht Kirchturmspitzen als TP benutzt wurden. Das Verfahren liefert geographische Koordinaten oder gaußsche Koordinaten. Die TP dienen als Grundlage für die topographischen, die Kataster- und Ingenieurvermessungen, wobei im Allgemeinen weitere Verdichtungsmessungen durch Polygonzüge oder Aerotriangulation notwendig werden.
Mit der Entwicklung der elektronischen Distanzmessung wurde die Triangulation durch Verfahren der Trilateration oder der Polygonierung (Polygonzug) ersetzt. Heute werden Festpunktfelder zunehmend mit Verfahren der Satellitengeodäsie aufgebaut. Die anfangs benutzte Satellitentriangulation ist in den 1970er-Jahren zunächst durch die Doppler-Positionierung und danach durch die Anwendung von NAVSTAR/GPS ersetzt worden.
W. Torge: Geodesy (a. d. Dt., 21991);
H. Kahmen: Vermessungskunde (191997).
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Tri|an|gu|la|ti|on, die; -, -en [zu mlat. triangulare = dreieckig machen]: 1. (Geodäsie) das Triangulieren. 2. (Archit.) Verwendung des gleichseitigen, auch des spitzwinkligen Dreiecks als Grundlage für Maße u. Verhältnisse innerhalb eines Bauwerks (bes. in der Gotik). 3. bestimmte Veredelungsart bei Gehölzen.
Universal-Lexikon. 2012.