Vier|pol 〈m. 1〉 elektr. Anlage mit zwei Eingangs- u. zwei Ausgangsklemmen
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Vierpol,
Zweitor, Netzwerktheorie: allgemeine Bezeichnung für jede Schaltung (Netzwerk), die nur durch vier Klemmen mit anderen Schaltungsteilen verbunden ist oder verbunden werden kann. Dabei ist wesentlich, dass je zwei Klemmen zu einem Tor zusammengefasst sind (Beispiele: Leitungen, Siebschaltungen, Übertrager, Verstärker). Dieses Merkmal kommt durch die moderne Bezeichnung Zweitor besser zum Ausdruck als durch die aus historischen Gründen übliche Bezeichnung Vierpol.
Das Vierpolschema eignet sich besonders zur Beschreibung von Schaltungen zur Signalübertragung in der Übertragungstechnik. Zur Kennzeichnung der Richtung der Energieübertragung wird beim (unbeschalteten) Vierpol ein Klemmenpaar als Eingangstor (Index 1, Klemmen 1 und 1'), das andere als Ausgangstor (Index 2, Klemmen 2 und 2') bezeichnet. Die an den beiden Toren auftretenden (komplexen) Ströme (I ) und Spannungen (U ) werden ebenfalls mit den jeweiligen Indizes versehen; ihre Richtungen werden nach einem bestimmten System durch Pfeile angegeben (symmetrische oder Kettenbezugspfeile). Die Eigenschaften eines Vierpols werden durch ein System von zwei Gleichungen beschrieben, den Vierpolgleichungen. In diesen sind je zwei der vier Größen U1, U2, I1, I2 unabhängige, die anderen beiden abhängige Variablen. Je nachdem, ob die gesamte (über beide Tore) in einen Vierpol hineinfließende Wirkleistung kleiner als, gleich oder größer als null ist, heißt der Vierpol aktiv, verlustfrei oder passiv.
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Vier|pol, der (Elektrot.): elektrisches Netzwerk mit je zwei Klemmen an seinem Ein- u. Ausgang, das zur Übertragung elektrischer Leistung od. elektrischer Signale dient.
Universal-Lexikon. 2012.