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Urographie
Urografie (fachsprachlich); Röntgenkontrastdarstellung der Harnwege

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Urographie
 
[zu griechisch gráphein »schreiben«, »zeichnen«] die, -/...'phi |en, Röntgenkontrastdarstellung der Nieren (Nephrographie), des Nierenbeckens (Pyelographie), der Harnleiter (Ureterographie) und der Blase (Zystographie) zur Diagnose von Nierentumoren und -zysten, Abflusshindernissen der ableitenden Harnwege und Blasenfunktionsstörungen.
 
Bei der Ausscheidungsurographie wird eine jodhaltige Kontrastmittelflüssigkeit intravenös injiziert oder im Bedarfsfall in größeren Mengen als intravenöse Infusion (Infusionsurographie) gegeben. Die in verschiedenen Zeitabständen angefertigten Röntgenaufnahmen (Urogramme) bilden durch den Schatten gebenden Kontrastharn das Harn produzierende Nierengewebe und die ableitenden Hohlorgane ab. Bei fehlender Harnausscheidung kann eine retrograde Urographie, bei der die Kontrastmittelflüssigkeit mit einem Zystoskop durch Katheter unmittelbar in Harnleiter und Nierenbecken eingebracht wird, Aufschluss geben. Die während der Harnentleerung durchgeführte Miktionszystourethrographie erlaubt eine Diagnose des Rückstroms von Harn aus der Harnblase in die Nieren (vesikoureteraler Reflux) und von Harnröhrenabflussstörungen. - Die Urographie wird nur dann eingesetzt, wenn eine Ultraschalluntersuchung keinen Aufschluss bietet.

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Uro|gra|phie, die; -, -n [↑-graphie] (Med.): röntgenographische Untersuchung u. Darstellung der Nieren, Harnleiter, Harnblase u. Harnröhre mithilfe von Kontrastmitteln.

Universal-Lexikon. 2012.