Be|rufs|ethos, das (geh.):
hohe sittliche Vorstellung vom Wert u. den Pflichten eines Berufes:
[als Arzt] ein B. haben.
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Berufsethos,
die sittliche Gesinnung und Haltung, die als innere Norm die berufliche Tätigkeit des Einzelnen als zugleich gesellschaftlich relevante Tätigkeit bestimmen soll. Seine besondere Ausprägung erhält das Berufsethos durch den jeweiligen Berufsstand. Prinzip des Berufsethos ist die aus der Freiheit folgende Verantwortung für das eigene Tun. Berufliche Verantwortung in diesem Sinn erfordert - in leitender wie in abhängiger Stellung - Faktenwissen, Fähigkeit zu logischem Denken, Flexibilität, Kollegialität, Redlichkeit in der Arbeitsausführung, Fortbildungsinteressse, auch die Bereitschaft zur Selbstkritik und dazu, die Grenzen eigenen Könnens und die technischen und ökonomischen Möglichkeiten der ausgeübten Tätigkeit einzuschätzen und zu berücksichtigen. Das Berufsethos verlangt, dass Entscheidungen im Rahmen der Berufstätigkeit vorurteilsfrei getroffen werden; gesellschaftliche Kontrolle z. B. kann das Berufsethos negativ beeinflussen und zu Leistungsabfall führen. Das Berufsethos impliziert ebenfalls Sorge und Verantwortung für die Zukunft sowie die Offenheit gegenüber Veränderungen im gesellschaftlichen Umfeld. Infolge der wirtschaftlich-technischen Anonymisierungsprozesse in der Arbeitswelt ist an die Stelle des Berufsethos bei den Berufstätigen vielfach die Auffassung des Berufs als »Job« getreten (Beruf).
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Be|rufs|ethos, das (geh.): hohe sittliche Vorstellung vom Wert u. den Pflichten eines Berufes: [als Arzt] ein hohes B. haben.
Universal-Lexikon. 2012.