ent|ma|g|ne|ti|sie|ren <sw. V.; hat:
in einen unmagnetischen Zustand versetzen.
Dazu:
Ent|ma|g|ne|ti|sie|rung, die; -, -en.
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I Entmagnetisierung
[engl. degaussing], bei Bildröhren der Abbau störender Magnetfelder. Im Betrieb von Bildröhren können sich unerwünschte Magnetfelder aufbauen, deren Einfluss die Darstellungsqualität beeinträchtigt, etwa durch Farbverfälschungen. Diese Beeinträchtigung lässt sich durch eine Entmagnetisierung beseitigen. Dazu werden die Elektronenstrahlkanonen abgeschaltet. Danach beginnt ein vollständig neuer Bildaufbau, ähnlich wie beim Einschalten des Bildschirms. Die Entmagnetisierung lässt sich meist über eine spezielle Taste des Monitors vornehmen, manchmal auch über eine Auswahl des Bedienungsmenüs (OSD).
Die gleichbedeutende Bezeichnung Degaussing leitet sich ab vom Namen des deutschen Mathematikers C. F. Gauß (1777-1855), nach dem eine Einheit für die magnetische Flussdichte benannt ist.
TIPP:
Die Entmagnetisierung ist oft von einem lauten Geräusch sowie von Bildschirmflackern begleitet. Dies deutet aber nicht auf eine Schädigung des Bildschirms hin.
Die Entmagnetisierung stellt eine Belastung für den Bildschirm dar, die dessen Lebensdauer ein wenig verringert. Das Degaussing sollte deshalb nur dann durchgeführt werden, wenn deutliche Magnetisierungsprobleme (Farbfehler) auftreten.
II
Entmagnetisierung,
1) Physik: 1) Abmagnetisierung, die Zurückführung eines ferromagnetischen Materials in den unmagnetischen Zustand; 2) die Schwächung eines äußeren Magnetfeldes im Innern eines nicht geschlossenen magnetischen Kreises. Zwischen seiner Feldstärke Ha und dem für die Magnetisierung M maßgebenden Feld Hi im Innern des Mediums besteht die Beziehung Hi = Ha — NM, wobei der Entmagnetisierungsfaktor N von der Probenform abhängt; 3) adiabatische Entmagnetisierung.
2) Schiffbau: die Kompensation des natürlichen Magnetismus des stählernen Schiffskörpers durch besondere Schutzanlagen, die eine Gefährdung durch Magnet- oder Induktionsminen verringern sollen. Drei in senkrecht zueinander stehenden Ebenen verlegte, vom Bordnetz gespeiste Kabelschleifen erzeugen ein Magnetfeld, das das Eigenfeld des Schiffes weitgehend aufhebt. Über solche MES-Anlagen (Abkürzung für magnet. Eigenschutz oder für Mineneigenschutz) verfügen v. a. Kriegsschiffe.
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Ent|ma|gne|ti|sie|rung, die; -, -en: das Entmagnetisieren.
Universal-Lexikon. 2012.