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verpassen
verfehlen; verpennen (umgangssprachlich); vergessen; übersehen; versäumen; verschlafen (umgangssprachlich); verschwitzen (umgangssprachlich); einen Aussetzer haben (umgangssprachlich); nicht mitbekommen (umgangssprachlich); überhören

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ver|pas|sen [fɛɐ̯'pasn̩] <tr.; hat:
1. versäumen:
du wirst noch den Zug verpassen; eine Chance verpassen; sie hat immer Angst, sie könnte etwas verpassen; er jammerte über die verpasste Gelegenheit.
Syn.: auslassen, kommen um, sich durch die Lappen gehen lassen (ugs.), sich entgehen lassen, verfehlen, 1 verschlafen (ugs.).
2. (ugs.) jmdm. etwas gegen seinen Willen, ohne seine Wünsche zu berücksichtigen, zuteilwerden lassen:
jmdm. eine Spritze verpassen; wir bekamen zwei Tage Hausarrest verpasst; wer hat dir denn diesen Haarschnitt verpasst?
Syn.: geben, verabreichen.

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ver|pạs|sen 〈V. tr.; hat
1. etwas \verpassen versäumen (Gelegenheit, Zug)
2. jmdn. \verpassen jmdn. (leider) nicht treffen (den man treffen wollte)
3. 〈umg.〉 jmdm. etwas \verpassen jmdm. etwas geben, das er nicht haben möchte
● wir haben uns leider in München verpasst; jmdm. eins \verpassen 〈umg.〉 jmdn. verprügeln, jmdm. Schläge geben; den richtigen Zeitpunkt \verpassen; jmdm. eine Spritze \verpassen 〈umg.〉; Rekruten ihre Uniform \verpassen 〈umg.〉 ohne Rücksicht auf die richtige Größe geben

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ver|pạs|sen <sw. V.; hat:
1. [zu veraltet passen, aufpassen]
a) nicht rechtzeitig da sein, kommen u. deshalb nicht erreichen, nicht antreffen:
den Zug, den Anschluss v.;
sie hat den letzten Bus verpasst;
er hat seine Frau verpasst;
wir haben uns um einige Minuten verpasst;
der Sänger hat den Einsatz verpasst (hat nicht rechtzeitig eingesetzt);
b) ungenutzt vorübergehen lassen, sich entgehen lassen:
eine Chance, günstige Gelegenheit v.;
er hat immer Angst, er könnte etwas v.;
ein Film, den man nicht v. sollte (den man sich ansehen sollte, solange noch Gelegenheit dazu ist);
er verpasste den Rekord, Titel (es gelang ihm nicht, den Rekord zu brechen, den Titel zu gewinnen).
2. [vgl. abpassen (2)] (ugs.) jmdm., ohne seine Wünsche zu berücksichtigen, gegen seinen Willen (etw. meist Unangenehmes) geben:
jmdm. eine Uniform v.;
der Arzt verpasste ihr eine Spritze;
wer hat dir denn diesen Haarschnitt verpasst?;
jmdm. eine Kugel, einen Schuss v.;
jmdm. Hausarrest, einen Denkzettel, einen Strafzettel, eine Ohrfeige, einen Tritt, eine Tracht Prügel v.;
jmdm. eins/eine v. (ugs.; jmdm. einen Schlag versetzen).

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ver|pạs|sen <sw. V.; hat [1: zu veraltet passen, ↑aufpassen; 2: vgl. ↑abpassen (2)]: 1. a) nicht rechtzeitig da sein, kommen u. deshalb nicht erreichen, nicht antreffen: den Zug, das Flugzeug, den Anschluss v.; sie hat den letzten Bus verpasst; er hat seine Frau verpasst; wir haben uns um einige Minuten verpasst; Wäre er zwei Minuten später gekommen, hätte er Gertrudes Anruf verpasst (Dorpat, Ellenbogenspiele 54); der Sänger hat den Einsatz verpasst (hat nicht rechtzeitig eingesetzt); nur hin und wieder drückte er sich vor den Wochenendfahrten, ... wo Erbsensuppe in einem Bottich gekocht wurde und er den heimischen Sonntagskarpfen oder das Schnitzel verpasste (Loest, Pistole 41); b) ungenutzt vorübergehen lassen; nicht zum richtigen Zeitpunkt nutzen: eine Chance, günstige Gelegenheit v.; er hat immer Angst, er könnte etwas v.; ein Film, den man nicht v. sollte (den man sich ansehen sollte, solange noch Gelegenheit dazu ist); er verpasste den Rekord (nutzte nicht die Chance, ihn zu brechen); Vor zwei Jahren hat Alain Prost den WM-Titel um zwei Punkte ... verpasst (Basler Zeitung 2. 10. 85, 47). 2. (ugs.) jmdm., ohne seine Wünsche zu berücksichtigen, gegen seinen Willen (etw. meist Unangenehmes) geben: den Rekruten in der Kleiderkammer Uniformen v.; der Arzt verpasste ihm eine Spritze; Natürlich war Vater wütend und verpasste mir zwei Tage Fernsehsperre (Loest, Pistole 205); wer hat dir denn diesen Haarschnitt verpasst?; jmdm. eine Kugel, einen Schuss v.; jmdm. einen Denkzettel, eine Ohrfeige, einen Tritt, eine Tracht Prügel v.; jmdm. einen Rüffel v. (jmdn. tadeln); *jmdm. eins/eine v. (ugs.; jmdm. einen Schlag versetzen).

Universal-Lexikon. 2012.