ignorieren; nicht beachten; hinwegsetzen; übergehen; verfehlen; verpassen; verpennen (umgangssprachlich); vergessen; versäumen; verschlafen (umgangssprachlich); verschwitzen (umgangssprachlich); überblicken
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1über|se|hen ['y:bɐze:ən], sieht über, sah über, übergesehen <+ sich> (ugs.):(etwas) nicht mehr sehen mögen, weil man es schon so häufig gesehen hat:
ich habe mir das Bild übergesehen; die Tapete sieht man sich schnell über.
2über|se|hen [y:bɐ'ze:ən], übersieht, übersah, übersehen <tr.; hat:
1. (von einem erhöhten Standort aus) frei, ungehindert über etwas hinwegsehen können:
von seinem Fenster konnte er den ganzen Platz übersehen.
2. in seinen Zusammenhängen erfassen, verstehen:
die Folgen, das Ausmaß von etwas, seine Situation übersehen; ob das möglich sein wird, ist, lässt sich noch nicht übersehen.
3.
a) unbeabsichtigt, versehentlich nicht sehen:
einen Fehler, einen Hinweis, ein Stoppschild übersehen; der Defekt an der Bremse war bei der Inspektion übersehen worden; mit ihren roten Haaren ist sie nicht zu übersehen.
Syn.: nicht bemerken.
b) absichtlich nicht sehen, bemerken:
sie übersah seine obszöne Geste; jmdn. geflissentlich, hochmütig übersehen.
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über||se|hen 〈V. refl. 235; hat; umg.〉 sich etwas \übersehen etwas so oft sehen, dass man seiner überdrüssig wird ● ich habe mir diese Farben, dieses Muster übergesehen; du hast dir diese Theaterstücke schon übergesehen
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über|se|hen 〈V. tr. 235; hat〉
2. nicht sehen, unabsichtlich nicht beachten (Fehler)
4. überblicken, überschauen (Gelände)
● einen Sachverhalt \übersehen die Zusammenhänge eines S. erkennen; ich kann es noch nicht \übersehen, ob wir alle Arbeitskräfte brauchen werden; das haben Sie sicher \übersehen ● soweit ich die Angelegenheit übersehe, wird Ihr Vorschlag zu verwirklichen sein; kein einzelner kann heute noch das gesamte Gebiet der Naturwissenschaft \übersehen; ich kann die Sache noch nicht \übersehen; ich kann von hier aus die gesamte Straße \übersehen; jmds. Taktlosigkeit (stillschweigend) \übersehen ● ich kann den Platz von hier aus gut, leicht \übersehen ● jmdn. bei der Begrüßung \übersehen; das habe ich beim Lesen \übersehen; von jmdm. (absichtlich od. unabsichtlich) \übersehen werden
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1über|se|hen <st. V.; hat (ugs.):
etw. allzu oft sehen u. es deshalb nicht mehr sehen mögen:
ich habe mir das Bild übergesehen;
die Tapete sieht man sich schnell über.
2über|se|hen <st. V.; hat:
1. frei, ungehindert über etw. hinwegsehen können:
von dieser Stelle kann man die ganze Bucht ü.
2. in seinen Zusammenhängen erfassen, verstehen:
das Ausmaß von etw. ü.;
die Folgen lassen sich noch nicht ü.
3.
a) versehentlich nicht sehen:
einen Fehler, einen Hinweis, ein Stoppschild ü.;
der Defekt war bei der Inspektion übersehen worden;
mit ihren roten Haaren ist sie nicht zu ü.;
Ü hast du übersehen, dass wir verabredet sind?;
b) absichtlich nicht sehen, bemerken:
sie übersah seine obszöne Geste;
jmdn. geflissentlich ü.
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über|se|hen <st. V.; hat (ugs.): etw. allzu oft sehen u. es deshalb nicht mehr sehen mögen: ich habe mir das Bild übergesehen; die Tapete sieht man sich schnell über; Blauer Trenchcoat ist eigentlich ganz abgekommen. Die Leute haben ihn sich übergesehen (Fallada, Mann 94).
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über|se|hen <st. V.; hat: 1. frei, ungehindert über etw. hinwegsehen können: von dieser Stelle kann man die ganze Bucht ü.; Sie übersah die Straße von der Jerusalem-Kirche bis zum Otto-Platz (Bieler, Bonifaz 112). 2. in seinen Zusammenhängen erfassen, verstehen: die Folgen von etw., die Lage, seine Situation ü.; Niemand übersieht die Ereignisse besser, niemand weiß klarer die Weltlage darzustellen (St. Zweig, Fouché 189); ... Vierbein, dem es nicht auf Anhieb gegeben war, das Ausmaß dieser Tragödie zu ü. (Kirst, 08/15, 440); Noch lässt sich nicht ü., ob die Sowjets auch Entscheidendes zu tun bereit sind (Dönhoff, Ära 208). 3. a) versehentlich nicht sehen: einen Fehler, einen Hinweis, einen Wegweiser, ein Stoppschild ü.; der Defekt an der Bremse war bei der Inspektion übersehen worden; mit seinen roten Haaren ist er nicht zu ü.; ... und so zappelte ich mich wohl etwas ab und benahm mich ein wenig auffällig, um nicht völlig übersehen zu werden (Reich-Ranicki, Th. Mann 207); Ü Wir haben den Krieg verloren, Herr Schulz, haben Sie das übersehen? (Remarque, Obelisk 213); b) absichtlich nicht sehen, bemerken: sie übersah seine obszöne Geste; und wenn Susanne über Nacht nicht da war, wurde es großzügig übersehen (Danella, Hotel 96); jmdn. geflissentlich, hochmütig ü.; Dass es aber auch in der Schweiz Komponistinnen gab und gibt, ist bis heute beharrlich übersehen worden (Brückenbauer 11. 9. 85, 14).
Universal-Lexikon. 2012.