Aspekt; Ansicht; Perspektive; Sichtfeld; Anschauungsweise; Standpunkt; Gesichtspunkt; Sichtweise; Blickrichtung; Blickwinkel; Aussicht; Anblick; Blick; Ausblick
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Sicht [zɪçt], die; -, -en:1. <ohne Plural> Möglichkeit, [in die Ferne] zu sehen:
bei diesem Wetter ist die Sicht gut; der Nebel nahm ihnen plötzlich die Sicht; wir hatten schlechte Sicht bei dieser Wanderung.
Zus.: Fernsicht.
2. Betrachtungsweise, Sehweise, Anschauungsweise:
seine Sicht ist oberflächlich; sie hat eine eigene Sicht der Welt entwickelt; aus meiner Sicht ist das anders.
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Sịcht 〈f. 20; unz.〉
1. Fähigkeit, Möglichkeit des Sehens über größere Entfernung, Ausblick
2. Betrachtungsweise, Blickwinkel
3. Zeitpunkt der Vorlage eines Wechsels zur Bezahlung
● heute ist gute, klare \Sicht die Luft ist klar, man kann weit sehen; heute ist keine, schlechte \Sicht es ist dunstig, neblig, man kann nicht weit sehen; von hier oben hat man eine weite \Sicht ● auf kurze \Sicht für kurze Zeit; auf lange \Sicht für längere Zeit; aus meiner \Sicht sieht das anders aus; der Dampfer, das Flugzeug ist in \Sicht man kann den D., das F. schon sehen; mit drei Monaten \Sicht [→ sehen; seit dem 15. Jh. Ausdruck des Wechselverkehrs, Lehnübersetzung in der Bedeutung „Laufzeit eines Wechsels“ <ital. vista; heutige Hauptbedeutung „Sehweite“ im 19. Jh. aus der Seemannsspr.]
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1. <o. Pl.> [aus der Seemannsspr.]
a) Möglichkeit, [in die Ferne] zu sehen; Zugang, den der Blick zu mehr od. weniger entfernten Gegenständen hat:
gute, freie S. haben;
die S. beträgt nur fünfzig Meter;
Häuser versperren uns die S. [aufs Meer];
hier sind wir gegen S. geschützt;
b) Sichtweite:
ein Schiff kommt/ist in S.;
Land in S.!;
er verfolgte das Flugzeug mit dem Fernglas, bis es außer S. war;
auf S. (in direkter Steuerung, nicht im Blindflug nach Instrumenten) fliegen;
Ü ein Ende des Krieges ist leider immer noch nicht in S. (zu erwarten).
2. Betrachtungsweise, Sehweise, Anschauungsweise:
er hat eine eigene S. der Welt entwickelt;
aus, in meiner S. ist das anders.
3. <o. Pl.> [urspr. mniederd. LÜ von ital. vista] (Kaufmannsspr.) Vorlage:
ein Wechsel auf S.;
Fälligkeit bei S.;
zehn Tage nach S. zahlbar;
☆ auf lange/weite/kurze S. (für lange, kurze Zeit, Dauer: auf weite S. planen).
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Sicht,
Sichtweite, komplexe meteorologische Größe, in Bodennähe die größte horizontale Entfernung, in der am Tage ein dunkler Gegenstand im Gelände vor hellem Horizont (meteorologische Sicht) oder in der Nacht das weiße Licht einer normalen Lampe (nicht Scheinwerfer) von einem Beobachter gerade noch erkannt wird (Feuer-, Nachtsicht). Die Sicht wird vermindert bei Überstrahlung der Sichtmarke (ein festes Objekt in bekannter Entfernung vom Beobachter) durch gestreutes Sonnen- oder Mondlicht (Umfeldhelligkeit), das an Luftmolekülen, Aerosolen und Tröpfchen entsteht, die gleichzeitig die vom betrachteten Objekt ausgehende Strahlung schwächen. Bei einer Sicht von über 50 km spricht man von Fernsicht. Die (idealisierte) Normsicht ist ausschließlich von der Trübung der Atmosphäre am Tag abhängig. - In der Seefahrt bezeichnet man als Sicht auch diejenige Entfernung, in der ein Seezeichen, Leuchtfeuer oder anderes Sichtziel gerade noch an der Horizontlinie sichtbar ist (geographische Sicht); sie hängt von der Höhe des Ziels oder der Lichtquelle und der Augenhöhe des Beobachters ab (z. B. befindet sich die Horizontlinie für einen am Strand stehenden Beobachter in etwa 5 km Entfernung).
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Sịcht, die; -, -en <Pl. selten> [mhd., ahd. siht, eigtl. = das Sehen, Anblicken; das Gesehene, zu ↑sehen; 1: aus der Seemannsspr.; 3: urspr. mniederd. LÜ von ital. vista]: 1. <o. Pl.> a) Möglichkeit, [in die Ferne] zu sehen; Zugang, den der Blick zu mehr od. weniger entfernten Gegenständen hat: gute, schlechte, klare, freie S. haben; heute ist, wir hatten kaum S.; die S. beträgt nur fünfzig Meter; die S. auf die Berge ist verhängt, öffnet sich; Häuser versperren uns die S. [aufs Meer]; geh mir doch mal aus der S.; hier sind wir gegen S. geschützt; indem er dem Torhüter in der S. gestanden hatte (Frisch, Stiller 254); b) Sichtweite: ein Schiff kommt/ist in S.; Land in S.!; er verfolgte das Flugzeug mit dem Glas, bis es außer S. war; ... hatte seinem Fahrer befohlen, sein Fahrzeug hinter dem Rathaus abzustellen, außer S. der Bevölkerung (Heym, Schwarzenberg 228); in S. der Küste segeln; auf S. (in direkter Steuerung, nicht im Blindflug nach Instrumenten) fliegen; Ü ein Ende des Krieges ist leider immer noch nicht in S. (ugs.; zu erwarten); Samstagvormittag und noch kein guter Abend in S. (Strauß, Niemand 86); da ist nichts in S. (ugs.; nichts Erfreuliches zu erwarten); c) (selten) das Sehen: Augen, in deren Winkeln sich durch angespannte S. Fältchen gebildet hatten (Seghers, Transit 192). 2. Betrachtungsweise, Sehweise, Anschauungsweise: deine S. ist oberflächlich (Hochhuth, Stellvertreter 84); er hat eine eigene S. der Welt entwickelt; Die Sprache ist ein sehr umfassendes Phänomen, das viele -en bietet (Seidler, Stilistik 12); Verletzungen oder Schäden aus medizinischer S. habe es nie gegeben (Freie Presse 14. 2. 90, 4); aus, in meiner S. ist das anders; in der S. des Historikers liegen die Gewichtungen anders; eine unglückselige Entdeckung wie die meine verleitet zu pessimistischer S. in Dingen der Kunstgeschichte (Hildesheimer, Legenden 65). 3. <o. Pl.> (Kaufmannsspr.) Vorlage: ein Wechsel auf S.; Fälligkeit bei S.; zehn Tage nach S. zahlbar; *auf lange/weite/kurze S. (für lange, kurze Zeit, Dauer): auf weite S. planen; auf lange S. müssen alternative Energien erschlossen werden; ... soll auf lange S. die Mitarbeiterzahl ... erhöht werden (Saarbr. Zeitung 5./6. 6. 80, 4).
Universal-Lexikon. 2012.