Ma|su|ren; -s:
Landschaft im südlichen Ostpreußen.
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Masuren,
polnisch Mazury [ma'zurɪ], Landschaft in Polen, im Süden des ehemaligen Ostpreußens, umfasst, ohne geographisch oder historisch abgrenzbar zu sein, die Endmoränen-, Grundmoränen- und Seenlandschaft zwischen der Kernsdorfer Höhe (312 m über dem Meeresspiegel) im Südwesten und den Seesker Höhen (309 m über dem Meeresspiegel) im Nordosten, die den Hauptteil des Preußischen (Masurischen) Landrückens bildet. Das an Seen (Masurische Seen) und vorwiegend Kiefernwäldern (u. a. Johannisburger Heide) reiche Masuren wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt; im Sommer bedeutender Fremdenverkehr, der inzwischen, u. a. durch das ungelöste Problem einer unweltgerechten Abwasserversorgung, zu einer ökologischen Gefahr für diese Gegend wird. - Die einstige Bevölkerung (Masuren) entstand aus einer Mischung von altpreußischen, masowischen und deutschen Kolonisten, wobei die masowische Komponente überwog, sie sprach eine polnische, mit vielen deutschen Lehnwörtern durchsetzte Mundart, ging aber im 19. und 20. Jahrhundert immer mehr zur deutschen Sprache über. Die Siedlungen sind Straßendörfer, die fast immer an einem Gewässer liegen.
Das bis ins 13. Jahrhundert von den baltisch-prußischen Stämmen der Sudauer und Galinder schwach besiedelte Gebiet wurde vom Deutschen Orden erobert. Die 1278-83 unterworfenen Sudauer wurden nach dem Samland umgesiedelt. In der Schlacht bei Tannenberg wurde am 15. 7. 1410 der Deutsche Orden vernichtend geschlagen, konnte aber im 1. Thorner Frieden sein Gebiet weitgehend behaupten. Im 15./16. Jahrhundert riefen neben dem Deutschen Orden die preußischen Herzöge im Zuge ihrer Kolonisierungsbemühungen v. a. masowischer Siedler ins Land. Die Kolonisation wurde erst im 18. Jahrhundert abgeschlossen.
Im Ersten Weltkrieg fanden in Masuren die Schlachten bei Tannenberg (26.-31. 8. 1914), an den Masurischen Seen (6.-14. 9. 1914) und die Winterschlacht (7.-27. 2. 1915) statt. In der Volksabstimmung aufgrund der Vertragsbestimmungen von Versailles erklärte sich am 11. 7. 1920 die Mehrheit (97,5 %) für den Verbleib beim Deutschen Reich. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Masuren 1945 unter polnische Verwaltung; die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 (in Kraft seit 16. 1. 1992) anerkannt.
R. Weber: M. Gesch., Land u. Leute (1983);
A. Stachurski: Naturparadies M. (a. d. Poln., 1995).
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Ma|su|ren; -s: Landschaft im südlichen Ostpreußen.
Universal-Lexikon. 2012.