Per|pi|g|nan [pɛrpi'ɲã: ]:
Stadt in Frankreich.
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Perpignan
[pɛrpi'ɲã], katalanisch Perpinyà [pərpi'ɲa], Stadt in Südfrankreich, Hauptort des Roussillon und Verwaltungssitz des Départements Pyrénées-Orientales, 33 m über dem Meeresspiegel, in der Küstenebene des Roussillon rechts der Têt, 106 000 Einwohner; Sitz eines katholischen Bischofs und des Obersten Gerichts von Andorra; Universität (1349 bis 1792; 1971 wieder gegründet). Perpignan ist Handelszentrum für Wein, Obst und Frühgemüse und hat Metallverarbeitung, Textil-, Schuh-, Papier- und Lebensmittelindustrie; Fremdenverkehr; Flugplatz.
Kathedrale Saint-Jean (14.-16. Jahrhundert) im Stil der südfranzösischen Spätgotik, in der Chapelle du Christ das Kruzifix »Dévot Christ« (14. Jahrhundert). Das Castillet, ein im 14. Jahrhundert errichteter Torbau, wurde 1478 in eine kleine Festung umgebaut (heute Regionalmuseum); die »Loge de Mer« (spanisch Lonja) war früher Börse und Meeresgericht (1397, westliches Gebäudeteil 1540). Die Zitadelle (16.-17. Jahrhundert) umschließt den ehemaligen Palast der Könige von Mallorca (13./14. Jahrhundert). In einem ehemaligen Stadtpalais (17. Jahrhundert) das Musée des Beaux-Arts, u. a. mit Gemälden des in Perpignan geborenen H. Rigaud, katalanische Fayencen und archäologische Abteilung.
Perpignan, wohl im 10. Jahrhundert gegründet, im 11. und 12. Jahrhundert Hauptstadt der Grafschaft Roussillon, gehörte seit 1172 zu Katalonien-Aragonien und war 1276-1344 Hauptstadt des Königreichs Mallorca. Mit dem Roussillon kam Perpignan 1659 an Frankreich.
Universal-Lexikon. 2012.