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Puebloindianer
Pu|e|b|lo|in|di|a|ner, der:
Angehöriger eines Indianerstammes im Südwesten Nordamerikas.

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Pueblo|indianer,
 
Gruppe kulturverwandter Indianer im Südwesten der USA (Nordostarizona, New Mexico); von den Spaniern so genannt nach ihren kompakten Wohnanlagen. Die Puebloindianer sind die Nachkommen der Träger der prähistorischen Anasazikultur. Die westliche Gruppe der Puebloindianer bilden die zur utoaztek. Sprachfamilie gehörenden, in mehreren Dörfern (Oraibi, Shungopovi, Walpi u. a.) siedelnden Hopi und die sprachlich isolierten Zuni; zur östlichen, v. a. im Tal des Rio Grande und seiner Nebenflüsse siedelnden Gruppe gehören die Keres sprechenden Pueblos (Santo Domingo, Cochiti, San Felipe, Zia, Laguna, Acoma, Santa Ana) und die zu drei sprachlichen Untergruppen (Tewa, Tiwa, Towa) gehörenden Tano-Pueblos (Taos, Isleta, San Juan, San Ildefonso, Santa Clara, Jemez u. a.). Die (1990) etwa 50 000 Puebloindianer bilden trotz der sprachlichen Heterogenität und der teils ökologisch, teils historisch bedingten Unterschiede in der soziopolitischen Organisation eine relativ homogene Kultur. Grundlage ist der Bewässerungsfeldbau (ursprünglich Mais, Bohne, Kürbis, Baumwolle, Tabak), im Rio-Grande-Tal mit Bewässerungskanälen. Im Mittelpunkt der Weltsicht der Puebloindianer stehen Fruchtbarkeit und Harmonie. Diesen Zwecken dient ein komplexes, am Agrarzyklus orientiertes Zeremonialwesen, in dem die von maskierten Tänzern dargestellten Kachinas eine wichtige Rolle spielen. Durch die Bewahrung des angestammten Lebensraumes und ihre konservative Haltung haben die Puebloindianer die Grundzüge ihrer Kultur erhalten können. Divergierende Auffassungen über den Grad der Anpassung an die dominante amerikanische Gesellschaft haben jedoch in vielen Pueblos zu tiefen politischen Spaltungen geführt. Ökonomisch gewinnt neben der Lohnarbeit außerhalb der Reservationen die Wiederbelebung des alten Handwerks (Töpferei, Weberei, Korbflechterei) immer mehr an Bedeutung.
 
Literatur:
 
Handbook of North American Indians, hg. v. W. C. Sturtevant, Bd. 9: Southwest (Wash., D. C., 1979);
 E. P. Dozier: The Pueblo Indians of North America (Neuausg. Prospect Heights, Ill., 1983).

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Pu|e|blo|in|di|a|ner, der: Angehöriger eines Indianerstammes im Südwesten Nordamerikas.

Universal-Lexikon. 2012.