Ulan-Ba|tor:
Hauptstadt der Mongolei.
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Ulan-Bator
[»roter Recke«], mongolisch Ulaanbaatar, bis 1924 Ụrga, Hauptstadt und Sitz der Regierung der Mongolei, 1 350 m über dem Meeresspiegel, erstreckt sich über 20 km am rechten Orchonzufluss Tuul, zwischen dem Zezge-Gün-Uul (Bogd-Uul, bis 2 256 m über dem Meeresspiegel) im Süden und dem Chentejgebirge (bis 2 800 m über dem Meeresspiegel) im Nordosten, (1996) 619 200 Einwohner; bildet einen eigenen Verwaltungsbezirk. U.-B. entwickelte sich nach 1921, besonders seit Anfang der 50er-Jahre, mit sowjetischer Hilfe aus einer von Klöstern und Tempeln durchsetzten Jurtenstadt mit weiträumig verstreuten Holz- und Lehmhütten zu einer Großstadt. Etwa die Hälfte der Bewohner lebt in einfachen Jurtensiedlungen am Stadtrand. U.-B. ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Mongolei mit der Akademie der Wissenschaft, Nationale Universität (gegründet 1942), der Technischen, Medizinischen, Landwirtschaftlichen und Pädagogischen Universität, zahlreichen nach 1990 gegründeten privaten Hochschulen, Staatsarchiv und -bibliothek, Museen und Theatern. Die Industrie erzeugt über die Hälfte der mongolischen Industrieproduktion und umfasst Betriebe der Nahrungsmittelindustrie (besonders Fleischverarbeitung), Teppich-, Leder-, Filz-, Bekleidungs-, Glas- und Porzellan-, Baustoffproduktion sowie der Holz-, Metallverarbeitung und Energieerzeugung. Verkehrsknotenpunkt, internationaler Flughafen. - An den v. a. seit den 1940er-Jahren rechtwinklig angelegten Straßen mit Plätzen und Grünanlagen um den an der Stelle des ehemaligen lamaistischen Hauptklosters befindlichen großen Suchbaatar-Platz liegen u. a. Regierungsgebäude, das Mausoleum für den Revolutionär Suchbaatar (* 1893, ✝ 1923) und für C. Tschoibalsan, Theater, Universität sowie das Zentralmuseum. Vier Klosteranlagen sind erhalten geblieben, nur eine davon ist noch von Mönchen bewohnt. - Die Stadt entstand 1639 als zeitweilige (seit 1778 ständige) Klosterresidenz des Oberhauptes des mongolischen Lamaismus. Der an der Handelsstraße zwischen Russland und China gelegene Ort entwickelte sich rasch zu einem bedeutenden Handelszentrum sowie zum religiösen und administrativen Mittelpunkt der Nord-Mongolei; seit dem späten 18. Jahrhundert Sitz der Vertreter der Mandschuregierung, 1911-21 Sitz der Autonomen Mongolischen Regierung. Nach der Gründung der Mongolischen Volksrepublik (1924) wurde U.-B. ihre Hauptstadt.
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Ulan-Ba|tor: Hauptstadt der Mongolei.
Universal-Lexikon. 2012.