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scheuen
(sich) fliehen (literar.); aus dem Wege gehen; ausweichen; meiden; (sich) entziehen; auf Abstand bleiben; einen Bogen machen (um) (umgangssprachlich); bleiben lassen (umgangssprachlich); umgehen; vermeiden

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scheu|en ['ʃɔy̮ən]:
1.
a) <tr.; hat aus Scheu, Hemmung, Angst umgehen wollen, zu vermeiden suchen:
sie scheut die Entscheidung; keine Mühe, Arbeit, Kosten scheuen.
Syn.: fürchten, zurückschrecken vor.
b) <+ sich> Angst, Hemmungen, Bedenken haben; (vor etwas) zurückschrecken:
sich vor kriminellen Mitteln scheuen; ich scheue mich nicht, ihn um seine Hilfe zu bitten.
2. <itr.; hat (besonders von Pferden) durch etwas erschreckt in Panik geraten, wild werden:
das Pferd scheute vor dem Hindernis; das Fohlen scheut.
Syn.: durchgehen.

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scheu|en 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉 ein Pferd scheut wird wild, springt erschrocken zur Seite
II 〈V. tr.〉
1. etwas \scheuen vor etwas zurückschrecken, Angst haben
2. jmdn. \scheuen fürchten
● tue Recht und scheue niemand 〈sprichwörtl.〉; die Arbeit \scheuen; ich scheue jede Auseinandersetzung; er scheut kein Mittel, sich einen Vorteil zu verschaffen; er scheute keine Opfer, Mühe, Kosten, um ihr zu helfen
III 〈V. refl.〉 sich \scheuen Angst, Bedenken haben, etwas zu sagen od. zu tun ● ich scheue mich, es ihm zu sagen; sich vor etwas \scheuen vor etwas zurückschrecken; sie scheut sich vor keiner Arbeit, Aufgabe
[<mhd. schiuhen „scheu machen, erschrecken, verjagen; scheu sein; sich scheuen“ <ahd. sciuhen „scheu machen, erschrecken“; zu *scioh „scheu, schüchtern“; → scheu]

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scheu|en <sw. V.; hat [mhd. schiuhen, ahd. sciuhen]:
1.
a) aus Scheu (a), aus Furcht vor möglichen Unannehmlichkeiten zu vermeiden suchen; meiden:
Auseinandersetzungen s.;
keine Mühe s.;
wenn es darauf ankommt, scheut der Hund selbst den Kampf mit einem Wolf nicht;
b) <s. + sich> (aus Angst, Hemmungen, Bedenken o. Ä.) zurückscheuen (1), 2zurückschrecken (2):
sich [davor] s., etw. zu tun;
sich vor nichts und niemand[em] s. (ugs.; keinerlei Skrupel haben).
2. (meist von Pferden) durch etw. erschreckt in Panik geraten u. mit einer Fluchtbewegung reagieren.

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Scheuen,
 
bei Tieren ein schreckhaftes, ängstliches Verhalten vor Gegenständen und Bewegungen (Gesichtsscheu), Geräuschen (Gehörscheu) oder Gerüchen (Geruchsscheu).

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scheu|en <sw. V.; hat [mhd. schiuhen, ahd. sciuhen]: 1. a) aus ↑Scheu (a), aus Furcht vor möglichen Unannehmlichkeiten zu vermeiden suchen; meiden: Konflikte, Entscheidungen, Auseinandersetzungen s.; keine Kosten, Opfer, keine Mühe, Arbeit s.; Längst erwecken Frankreichs Sozialisten den Eindruck, dass sie nichts so sehr scheuen wie einen Wahlsieg im Frühjahr 1998 (Woche 7. 3. 97, 21); wenn es darauf ankommt, scheut der Hund selbst den Kampf mit einem Wolf nicht; Er ... scheute (mied) als junger Mensch die Frauen (Bergengruen, Rittmeisterin 338); Ich habe das Tageslicht nicht zu s. (brauche mich nicht zu verstecken; Langgässer, Siegel 159); <geh. veraltet mit Gen.:> sie scheute der Mühe nicht (Rilke, Brigge 143); b) <s. + sich> (aus Angst, Hemmungen, Bedenken o. Ä.) ↑zurückscheuen (1), zurückschrecken (2): sich vor Gewaltanwendung, kriminellen Mitteln s.; sich [davor] s., etw. zu tun; Man soll sich vor großen Worten nicht s., wenn sie am Platze sind (Thieß, Reich 543); sich vor nichts und niemand[em] s. (ugs.; keinerlei Skrupel haben). 2. (meist von Pferden) durch etw. erschreckt in Panik geraten u. mit einer Fluchtbewegung reagieren: die Pferde scheuten vor dem Hindernis.

Universal-Lexikon. 2012.