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umgehen
hantieren (mit); handhaben; leiten; umschiffen (umgangssprachlich); vorbeugen; unterbinden; abwenden; verhüten; vermeiden; verhindern; grassieren; (sich) ausbreiten; (sich) verbreiten; Verbreitung finden; um sich greifen; unterlaufen; aushebeln; scheuen; meiden; auf Abstand bleiben; einen Bogen machen (um) (umgangssprachlich); bleiben lassen (umgangssprachlich); schlafwandeln; herumgeistern (umgangssprachlich); nachtwandeln

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1um|ge|hen ['ʊmge:ən], ging um, umgegangen <itr.; ist:
1.
a) im Umlauf sein; sich von einem zum andern ausbreiten:
dieses Gerücht geht bereits seit Tagen um; in unserer Gegend geht die Grippe um.
Syn.: kursieren, zirkulieren.
b) als Gespenst erscheinen:
der Geist des Toten soll noch im Schloss umgehen.
Syn.: spuken.
2. auf bestimmte Weise behandeln:
er geht immer ordentlich mit seinen Sachen um; mit Kindern muss man behutsam umgehen; mit Kritik kann sie ziemlich gut umgehen; Männer können schlecht damit umgehen, wenn Frauen weinen.
Syn.: anfassen, begegnen, behandeln, umspringen (ugs. abwertend), 1verfahren.
  2um|ge|hen [ʊm'ge:ən], umging, umgangen <tr.; hat:
(etwas, was eigentlich geschehen müsste) nicht tun oder nicht zustande kommen lassen, weil es für einen selbst oder für andere unangenehm wäre:
Schwierigkeiten, ein Thema zu umgehen versuchen; eine Vorschrift umgehen.
Syn.: ausweichen, sich entziehen, fliehen vor, kneifen vor (ugs. abwertend), meiden, sich drücken vor, vermeiden.

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ụm||ge|hen 〈V. intr. 145; ist
1. in Bewegung sein, im Umlauf sein (Gerücht)
2. regelmäßig erscheinen, spuken (Geister)
3. 〈umg.〉 versehentlich einen Umweg machen
4. mit jmdm. \umgehen
4.1 〈veraltet〉 Umgang haben, verkehren
4.2 〈heute〉 jmdn. (in bestimmter Weise) behandeln
5. mit etwas \umgehen
5.1 etwas im Sinn haben, sich (geistig) mit etwas beschäftigen
5.2 etwas behandeln, handhaben, gebrauchen, benutzen, anwenden
● der alte Graf geht noch im Schloss um (in Märchen od. Sage); wir sind lange, fast zwei Stunden umgegangen 〈umg.〉; sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist 〈Sprichw.〉; ich gehe mit dem Gedanken, Plan um, mir ein Auto zu kaufen; er kann gut, schlecht mit Menschen \umgehen; ich kann damit nicht \umgehen, verstehe damit nicht umzugehen; grob, liebevoll mit jmdm. od. einem Tier \umgehen; gut, schlecht mit jmdm. \umgehen; ordentlich, liederlich mit seinen Sachen \umgehen; sparsam mit seinem Geld, seinem Vorrat \umgehen; vorsichtig, unvorsichtig mit etwas \umgehen
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um|ge|hen 〈V. intr. 145; hat〉 etwas (bes. einen Ort) \umgehen
1. im Halbkreis um etwas herumgehen
2. herumfahren, einen Bogen, Umweg um etwas machen
● er umging die Antwort auf ihre Frage, indem er eine Gegenfrage stellte er vermied die Antwort; ein Gesetz, eine Vorschrift \umgehen nicht einhalten, ohne sich strafbar zu machen; einen Sumpf \umgehen

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1ụm|ge|hen <unr. V.; ist:
1.
a) im Umlauf sein, sich von einem zum andern ausbreiten:
ein Gerücht, die Angst geht um;
im Kindergarten gehen die Masern um;
b) als Gespenst umherschleichen, spuken:
der alte Graf beginnt wieder umzugehen;
in dem alten Schloss geht ein Gespenst um.
2. sich in Gedanken (mit etw.) beschäftigen:
mit einem Plan, einem Gedanken u.
3.
a) in bestimmter Weise behandeln:
gut, vorsichtig, behutsam, hart, grob mit jmdm., etw. u.;
verantwortungsvoll, sparsam, verschwenderisch mit den natürlichen Ressourcen u.;
sie geht sehr nachlässig mit ihren Sachen um;
mit Geld nicht u. können (nicht haushalten können);
mit einem Werkzeug, einem Gerät u. können (es zu benutzen, zu handhaben wissen);
freundlich miteinander u.;
b) (veraltend) mit jmdm. Umgang (1 a) haben, verkehren:
niemand mochte mit ihm u.;
sie gehen schon lange miteinander um;
Spr sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist;
c) (mit etw., was einem zu schaffen macht) [in einer bestimmten Weise] zurechtkommen, fertigwerden.
4. (landsch. ugs.) einen Umweg machen.
2um|ge|hen <unr. V.; hat [mhd. umbegān, umbegēn, ahd. umbigān]:
a) um etw. im Bogen herumgehen, -fahren od. verlaufen:
ein Hindernis u.;
die Straße umgeht die Stadt in weitem Bogen;
b) (etw. Unangenehmes) vermeiden:
die Anleger gehen ins Ausland, um die Kapitalertragssteuer zu u.;
sie hat den kritischen Punkt geschickt umgangen;
das lässt sich nicht u.;
c) bei etw. so vorgehen, dass damit vermieden wird, etw. zu beachten, dem sonst entsprochen werden müsste:
Gesetze, Vorschriften u.

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um|ge|hen <unr. V.; hat [mhd. umbegān, umbegēn, ahd. umbigān]: a) um etw. im Bogen herumgehen, -fahren od. verlaufen: ein Hindernis u.; die Straße umgeht die Stadt in weitem Bogen; Dort stand sie unsicher und zögernd, ... die eiligen Passanten umgingen sie (Strauß, Niemand 21); Der Vorgipfel ... wird meistens besser auf der Südseite umgangen (Alpinismus 2, 1980, 9); Eine etwas schwierigere Geländepassage am Schluss des Lehrpfads ist ausgewiesen und kann problemlos umgangen werden (Archäologie 2, 1997, 39); b) (etw. Unangenehmes) vermeiden: die Anleger gehen ins Ausland, um die Kapitalertragssteuer zu u.; sie hat den kritischen Punkt geschickt umgangen; Ich bemühte mich, diese Schwierigkeit zu u. (Stories 72 [Übers.], 58); Was gibt es für Möglichkeiten, den Wehrdienst ... zu u.? (tip 12, 1984, 88); das lässt sich nicht u.; c) bei etw. so vorgehen, dass damit vermieden wird, etw. zu beachten, dem sonst entsprochen werden müsste: Gesetze, Vorschriften u.; So umging Palheta das Ausfuhrverbot (Jacob, Kaffee 225); Wenn wir feststellen sollten, dass die Sanktionen anderer Länder über die Schweiz umgangen werden, werden wir eingreifen (NZZ 21. 12. 86, 26).
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ụm|ge|hen <unr. V.; ist: 1. a) im Umlauf sein, sich von einem zum andern ausbreiten: ein Gerücht geht um; im Kindergarten gehen die Masern um; In den Häusern Sierichstraße 106-110 ... geht die Angst um. Die 62 Mietwohnungen werden zum Verkauf angeboten (Hamburger Abendblatt 30. 5. 79, 3); b) als Gespenst umherschleichen, spuken: der alte Graf beginnt wieder umzugehen; in dem alten Schloss geht ein Gespenst um. 2. sich in Gedanken (mit etw.) beschäftigen: mit einem Plan, einem Gedanken u.; ... ging ich tagelang damit um, mich dem kleinen Erik anzuvertrauen (Rilke, Brigge 65). 3. a) in bestimmter Weise behandeln: gut, vorsichtig, behutsam, hart, grob mit jmdm., etw. u.; verantwortungsvoll, sparsam, verschwenderisch mit den natürlichen Ressourcen u.; sie geht sehr nachlässig mit ihren Sachen um; mit Geld nicht u. können (nicht haushalten können); mit einem Werkzeug, einem Gerät u. können (es zu benutzen, zu handhaben wissen); In den USA oder Japan schaut man sich Neues an, versucht es und geht dann kritisch damit um (Woche 7. 3. 97, 19); Sie sollten mit einem guten Essen nicht so lieblos u., Herr Müller (Danella, Hotel 73); freundlich miteinander u.; Ich bin ziemlich geplättet über die Art, wie die beiden miteinander umgehen. Dieses Gebrüll! (Straessle, Herzradieschen 152); So kann er nicht u. mit einem anderen Menschen! (Strauß, Niemand 12); Ich habe sie auf Händen getragen: die bequemste Art, umzugehen mit einer Frau, und die schlimmste Art (Frisch, Montauk 94); Wo haben sie gelernt, mit Pferden umzugehen? (Loest, Pistole 8); Ü Nein, ich habe wirklich alles falsch gemacht, ich verstand nicht mit der Liebe umzugehen (Danella, Hotel 155); b) (veraltend) mit jmdm. ↑Umgang (1 a) haben, verkehren: niemand mochte mit ihm u.; sie gehen schon lange miteinander um; Wenn du mit dem Albert umgehst, geht es dir wie dem, der kommt alleweil ins Zuchthaus (Wimschneider, Herbstmilch 70); ich ... musste fast täglich mit dem Regierungsrat Sinclair u. (Brot und Salz 50); Spr sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist; c) (mit etw., was einem zu schaffen macht) [in einer bestimmten Weise] zurechtkommen, fertig werden: Der Suizidant kann ... mit seinen Aggressionen nicht angemessen u. (Nds. Ä. 22, 1985, 30); Meine Art zu versuchen, mit dieser Schuld umzugehen (Spiegel 39, 1988, 23); Wir kriegen uns zunächst in die Wolle, haben aber gelernt, damit umzugehen (Grossmann, Beziehungsweise 49). 4. (landsch. ugs.) einen Umweg machen.

Universal-Lexikon. 2012.