Ạnno II.,
Erzbischof von Köln, * um 1010, ✝ Siegburg 4. 12. 1075; aus schwäbischem Adel. In Bamberg ausgebildet, wurde Anno nach 1046 Hofkaplan König Heinrichs III.; seit 1054 Propst zu Goslar, wurde er 1056 gegen den Willen der Kölner zum Erzbischof erhoben. Mit Kaiserin Agnes zum Vormund König Heinrichs IV. (1056) bestimmt, bemächtigte er sich dessen 1062 in Kaiserswerth und suchte 1062/63 als Reichsverweser die Reichsregierung allein zu führen, seit 1063 gemeinsam mit Erzbischof Adalbert von Hamburg-Bremen, der Annos Einfluss zeitweilig stark einschränkte. Unter Anno erfuhr das Erzbistum Köln einen bedeutenden Macht- und Gebietszuwachs. Daneben förderte Anno auch die klösterliche Reformbewegung. Unter seinen Klostergründungen ist Siegburg die bedeutendste. Wegen seiner willkürlichen Herrschaft erhoben sich 1074 die Kölner gegen Anno und vertrieben ihn. Der Aufstand wurde mit aller Härte niedergeschlagen. - Anno wurde 1183 heilig gesprochen (Tag: 4. 12.). Seinen Ruhm besingt das Annolied.
G. Bauernfeind: A. II. (1929);
G. Jenal: Erzbischof A. II. v. Köln (1056-75), 2 Bde. (1974-75);
Monumenta Annonis, Ausst.-Kat. Köln (1975).
Universal-Lexikon. 2012.