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Siegburg
Siegburg,
 
Kreisstadt des Rhein-Sieg-Kreises, Nordrhein-Westfalen, 60 m über dem Meeresspiegel, an der Sieg 12 km oberhalb ihrer Mündung in den Rhein, 39 500 Einwohner; Garnison, Justizvollzugsanstalt, Stadtmuseum; vielseitige Industrie (Farben, Isolatoren, Maschinen, Verpackungen).
 
Stadtbild:
 
Die Servatiuskirche (um 1200) ist eine spätromanische Emporenbasilika mit gotischem Chor (um 1275-1300) und sechsgeschossigem Westturm (Anfang 13. Jahrhundert); im reichen Kirchenschatz v. a. romanische Goldschmiedekunst des 11./12. Jahrhunderts Von der 1066 geweihten Kirche der Benediktinerabtei Sankt Michael ist nur die Krypta erhalten; der Neubau (1649-67) wurde nach schweren Kriegsschäden wiederhergestellt; in der Kirche heute der Annoschrein (um 1183, wohl von Nikolaus von Verdun), eine der kostbarsten Goldschmiedearbeiten des Rhein-Maas-Kreises. Im ehemaligen klassizistischen Rathaus von 1826 ist nach Restaurierung, Um- und Anbau (1987-90; H. de Corné) das Stadtmuseum untergebracht.
 
Geschichte:
 
Um das 1064 gegründete Benediktinerkloster entstand die Siedlung Siegburg, die unter der Herrschaft der Äbte 1069 Markt-, Münz- und Zollrechte erhielt. 1182 wurde Siegburg Stadt. Im 16. Jahrhundert hatte die Steingutproduktion ihre Blütezeit und wurde weltbekannt. 1676 fielen Abtei und Stadt an das Herzogtum Berg, 1815 an Preußen. 1816 wurde Siegburg Kreisstadt. Zwischen 1875 und 1918 besaß die Stadt eine bedeutende Rüstungsindustrie.
 

Universal-Lexikon. 2012.