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Arnstadt
Ạrnstadt,
 
Kreisstadt des Ilm-Kreises, Thüringen, am Rand der nordöstlichen Vorberge des Thüringer Waldes (»Tor zum Thüringer Wald«), 285 m über dem Meeresspiegel, am Austritt der Gera aus dem Plaueschen Grund, 28 000 Einwohner; Bachgedenkstätte, Stadtgeschichts-, Dampflokomotivenmuseum; kulturgeschichtlich wertvolle Puppenstadt »Mon plaisir« und chinesisches Porzellankabinett im Neuen Palais;
 
Wirtschaft:
 
elektrotechnische Industrie, Maschinenbau, Gießerei, Lebensmittelindustrie;
 
Verkehr:
 
Eisenbahnknotenpunkt. Nördlich von Arnstadt, in Rudisleben, Chemieanlagenbau. Etwa 10 km nordwestlich die Burgen Drei Gleichen.
 
Stadtbild:
 
Die Liebfrauenkirche (13. Jahrhundert, Hallenchor um 1300) enthält die Gräber der Schwarzburger, u. a. die der Parlerschule zugeschriebene Tumba Günthers XXV. (✝ 1368) und seiner Frau Elisabeth (✝ 1381). Die einschiffige gotische Oberkirche (1246 begonnen, erste Hälfte des 14. Jahrhunderts vollendet), ehemalige Franziskanerkirche (heute evangelische Pfarrkirche), verfügt über eine qualitätvolle Innenausstattung des 16./17. Jahrhunderts sowie mittelalterliche Wandmalereien. An der ebenfalls evangelische Bachkirche (1676-83), ehemalige Bonifatiuskirche von 1444, wirkte J. S. Bach 1703-07 als Organist. Neues Palais (1728-32, seit 1919 Museum); am Markt Renaissancerathaus (1581-83) und Renaissancegalerien (ehemaliger Tuchmachergaden vom Ende des 16. Jahrhunderts).
 
Geschichte:
 
Arnstadt kam 704 (Ersterwähnung) als Schenkung an Bischof Willibrord von Utrecht, ging dann an das Kloster Echternach und fiel (vermutlich vor 954) an das Kloster Hersfeld, dessen Abt Arnstadt 1266 Stadtrecht verlieh. 1332 kauften die Grafen von Schwarzburg(-Käfernburg) die Stadt, die ihre größte Blüte als Residenzstadt (seit 1684) unter Graf Anton Günther II.von Schwarzburg-Arnstadt (1681-1716) erlebte.
 

Universal-Lexikon. 2012.