Äthiopide,
typologische Kategorie, der die Mehrheit der Bevölkerung Nordostafrikas angehören soll. Die Äthiopide haben sich danach als Kontaktrasse zwischen Europiden und Negriden entwickelt und zeigen eine Kombination von europiden (Form-) und negriden (Farb-)Merkmalen, die Anlass zu verschiedenen Theorien über Entstehung und systematische Stellung der Äthiopide sind (Afrika, Bevölkerung). Typologische Merkmale der Äthiopide sind: hoher, schlanker Wuchs, lange Gliedmaßen, lang-schmale Kopfform, schlank-ovales Gesicht mit orthognathem Profil (Orthognathie), hohe, gerade oder leicht konvex gebogene Nase; lockiges (locker-krauses) Haar, dunkle Augen und häufig negrid-dunkle Hautfarbe. Den Kerntypus dieser Gruppe sehen Typologen in den Oromo und (West-)Somal. Nach Süden nimmt der europide Anteil ab und der negride zu (z. B. Tutsi, Masai). In der äthiopiden Oberschicht (Tigre, Amhara) soll die orientalid-armenide Beimischung stärker in Erscheinung treten. Da äthiope Merkmale der Äthiopide weit nach Süden und Westen (Südsahara und Westsudan) reichen, wird eine früher weitere Verbreitung der Äthiopide vermutet.
Universal-Lexikon. 2012.