Betancourt
[betaȖ'kur], Rómulo, venezolanischer Politiker, * Guatire (Miranda) 22. 2. 1908, ✝ New York 28. 9. 1981; Rechtsanwalt; stand in Opposition zur Diktatur des Präsidenten J. V. Gómez, floh 1928 außer Landes. Nach dem Tod von Gómez (1935) kehrte er nach Venezuela zurück, das er 1940 erneut kurzfristig verlassen musste. 1941 gründete er mit dem Schriftsteller R. Gallegos die »Acción Democrática« (Abkürzung AD, deutsch »Demokratische Aktion«). 1945 wirkte er am Sturz des Präsidenten I. Medina Angarita mit; als provisorischer Präsident (1945-48) leitete er eine Verfassungs- und Bodenreform ein. 1948 mußte Betancourt erneut ins Exil gehen und kehrte erst nach dem Sturz des Diktators M. Pérez Jiménez (1958) zurück. 1958 zum Staatspräsidenten gewählt und 1959-63 im Amt, setzte er ein Gesetz zur Enteignung großer Güter durch, sicherte dem Staat einen Anteil an den Einkünften der Erdölgesellschaften und förderte die Industrialisierung.
Universal-Lexikon. 2012.