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Bidault
Bidault
 
[bi'do], Georges, französischer Politiker, * Moulins (Département Allier) 5. 10. 1899, ✝ Cambo-les-Bains (Département Pyrénées-Atlantiques) 27. 1. 1983; Lehrer; gab 1934-39 die katholische Zeitung »L'Aube« heraus. Nach der militärischen Niederlage Frankreichs (1940) schloss er sich 1941 der Widerstandsbewegung an. 1943 zum Präsidenten des »Conseil National de la Résistance« (CNR) gewählt, leitete er im August 1944 den Pariser Aufstand gegen die deutsche Besatzungsmacht. Bidault wurde eine der führenden Persönlichkeiten der Vierten Republik. 1944 war er Mitgründer des »Mouvement Républicain Populaire« (MRP, 1949-52 dessen Vorsitzender; 1946 und 1949/50 Ministerpräsident; als Außenminister (1944-46, 1947/48 und 1953/54) förderte er die Bemühungen um die Schaffung einer atlantischen Allianz und die Bildung eines vereinten Europas. Im Mai 1958 hatte er maßgeblichen Anteil an der Berufung General C. de Gaulles zum Ministerpräsidenten mit außerordentlichen Vollmachten zur Behebung der französischen Staatskrise. Als überzeugter Verfechter eines »Französischen Algerien« brach er jedoch bald mit de Gaulle (seit 1959 Präsident der Republik), der sich für die Entlassung Algeriens aus dem französischen Staatsverband entschieden hatte, und isolierte sich auch im MRP (1959 ausgeschlossen). Nach der Niederschlagung eines Aufstands der Algerienfranzosen (1961) ging er in den Untergrund, 1962 ins Exil (bis 1968).
 
Werke: D'une résistance à l'autre (1965; deutsch Noch einmal Rebell); Le point (1968).

Universal-Lexikon. 2012.