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Bodenversalzung
Bodenversalzung,
 
natürliche oder vom Menschen verursachte Anreicherung von Salzen im Boden, hauptsächlich in Trockengebieten (Bildung von Salzböden), in humiden Klimaten meist nur in Meeresnähe (Marschen, Mangroveküsten) und im Bereich von Salzwasserquellen. Bei den Salzen handelt es sich v. a. um Chloride, Sulfate und Carbonate des Natriums, Calciums und Magnesiums sowie um Nitrate und Borate. Die hohe Verdunstung in Trockengebieten führt durch kapillaren Wasseraufstieg zur Salzanreicherung im Oberboden und darüber (Salzkrusten), die durch starke Regenfälle oder Bewässerung wieder in Lösung gehen kann. Salzausscheidungen resultieren auch aus Niederschlägen, v. a. in Küstennähe (durch erhöhte Salzkonzentration in der Atmosphäre über dem Meer), und aus fließenden Gewässern, die in abflusslose Senken münden (Salzpfannen).
 
Die in jüngerer Zeit stark ausgeweitete Bewässerung führte oft nach Einstellung (infolge wirtschaftlicher Probleme) nachträglich zur Versalzung großer Bodenflächen, die damit auch für eine weitere landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar wurden. Mehr als die Hälfte der 2,5 Mio. km2 Bewässerungsfläche sind davon betroffen oder unmittelbar bedroht; die Bodenversalzung der ariden Gebiete der Erde umfasst etwa 10 Mio. km2.
 
Die schädliche Wirkung der Bodensalze (insbesondere NaCl) auf die Kulturpflanzen ergibt sich bei erhöhter Ionenkonzentration in der Bodenlösung durch den entsprechend höheren osmotischen Druck und die dadurch verminderte Wasserverfügbarkeit. Die Salzempfindlichkeit der einzelnen Kulturpflanzenarten ist unterschiedlich, z. B. bei Weizen höher als bei Gerste. Die Melioration von Salzböden muss den Vorgang der Bodenversalzung rückgängig machen: z. B. durch starke Wassergaben die ausgeschiedenen Salze wieder auswaschen oder durch Grundwasserabsenkung den kapillaren Aufstieg von Salzen aus dem Untergrund verhindern.

Universal-Lexikon. 2012.