Brạndys,
Kazimierz, polnischer Schriftsteller, * Lodz 27. 10. 1916, ✝ Nanterre 11. 3. 2000; behandelt in seiner Prosa die biographischen und moralischen Verstrickungen des Individuums in die aktuellen politischen Ereignisse. Dem Roman im Sinne des sozialistischen Realismus »Obywatele« (1954) folgten Erzählungen wie »Obrona Grenady« (1956; deutsch »Die Eroberung Grenadas«) und »Matka Królów« (1957; deutsch »Die Mutter der Könige«), die mit dem Stalinismus abrechneten. In der Zeit der Entpolitisierung erschienen Essaysammlungen wie »Listy do Pani Z.« (3 Bände, 1958-62; deutsch »Briefe an Frau Z. Erinnerungen aus der Gegenwart«) und Romane wie »Dżoker« (1966; deutsch »Joker«) und »Rynek« (1968; deutsch »Der Marktplatz«), die die Verantwortung des Einzelnen für die Gesellschaft zeigen. Die Zeit vor und nach Gründung der unabhängigen Gewerkschaft »Solidarität« und der Aufenthalt in Westeuropa sind Thema der tagebuchartigen »Miesiące« (4 Teile, 1981-87; teilweise deutsch »Warschauer Tagebuch«, 1 Band, 1984).
Essays: Wariacje pocztowe (1972; deutsch Variationen in Briefen); Charaktery i pisma (1991).
Erinnerungen: Mała księga (1970; deutsch Kleines Buch).
J. Ziomek: K. B. (Warschau 1964).
Universal-Lexikon. 2012.